Mobilitaetszentralen - Die naechste Generation

In Deutschland wurden in den 1990er Jahren zahlreiche Mobilitaetszentralen errichtet. Eine Mobilitaetszentrale initiiert, organisiert und erbringt Mobilitaetsdienstleistungen fuer Einzelpersonen und Organisationen, ist somit die wichtigste organisatorische Umsetzung von Mobilitaetsmanagement auf der staedtischen beziehungsweise regionalen Ebene. Es stellt sich die Frage, welche Standards erfuellt sein muessen, um von einer Mobilitaetszentrale sprechen zu koennen. Informationen und Ticketverkauf fuer den oeffentlichen Verkehr stellen die Kernaktivitaet dar. Mindestens zwei Drittel der Kundenanfragen entfallen auf diesen Bereich. Daraus sollte jedoch nicht der Schluss gezogen werden, dass Mobilitaetszentralen lediglich eine Dienstleistung des oeffentlichen Verkehrs sein sollten. Im Rahmen der Begleitforschung zur Mobilitaetszentrale "mobile - das Service-Zentrum fuer clevere Verkehrsnutzung" in Muenster waren Wirkungszusammenhaenge zu beobachten, die das Gegenteil belegen. 193 KundInnen und 401 PassantInnen wurden zur Beurteilung des Serviceangebotes im Kontext der Gesamtwahrnehmung befragt. Der Einzelleistung "Beschwerdeannahme" wurde die groesste Bedeutung fuer ein Mobilitaetszentrum zugewiesen. Klassische OEPNV-Auskuenfte folgen erst auf den folgenden Plaetzen. Auch Serviceleistungen zum Fahrradverkehr und das Angebot zu Kostenvergleichsrechnungen zwischen Pkw und OEPNV gehoeren zu den Bausteinen eines Servicezentrums. Gewuenscht wurde weiter die Einrichtung einer Gepaecksaufbewahrungsmoeglichkeit und die Vermittlung von Ansprechpartnern bei der Polizei. Kuenftig sollten Mobilitaetszentralen zwar die Informations- und Beratungsfunktion beibehalten, aber staerker eine Verkaufsfunktion sowie eine Kommunikations- und Managementfunktion im Themenbereich Verkehr samt angrenzenden Gebieten uebernehmen. Nahezu ein Drittel der KundInnen und mehr als ein Viertel der PassantInnen sind bereit, Service-Entgelte zu bezahlen. Dafuer verlangen die Kunden allerdings Annehmlichkeiten wie eine Sitzgelegenheit, einen separierten Beratungsplatz oder die Einsicht auf den Computer-Bildschirm des Beraters. Vorsichtig diskutiert wird in Deutschland eine Vereinheitlichung des Erscheinungsbildes der Mobilitaetszentralen. Bei der Servicequalitaet sollte man sich an kommerziellen Standards orientieren. Nur mit einem hohen Qualitaetsniveau laesst sich die Organisationsform Mobilitaetszentrale dauerhaft verankern. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353299. Titel in Englisch: Mobility centres - The Next Generation. (KfV/A)

  • Authors:
    • RABE, S
    • Mueller, G
  • Publication Date: 2000

Language

  • German
  • English

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01206755
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 8:55PM