Visuelle Orientierung im Strassenverkehr - Optimierung von Verkehrsinformationseinrichtungen. Teil A: Feldstudie

Mit der Felduntersuchung sollte ein Erkenntnisgewinn in Bezug auf jene Faktoren, die in der Literatur als Voraussetzung fuer optimale visuelle Leitung und Unterstuetzung der Verkehrsteilnehmer gelten, gewonnen werden. Weiters sollten Bewertungsrichtlinien fuer problematische Stellen im Strassennetz und fuer Streckenstuecke erstellt werden. Mit Hilfe von Stellenbeurteilungen vor Ort, Fahrverhaltensbeobachtungen und Interviews waehrend der Fahrt sollten Hypothesen, die aus der Literatur und einem Expertengespraech abgeleitet wurden, verifiziert werden. 30 Versuchspersonen im Alter von 21 bis 78 Jahren, davon etwa ein Drittel weibliche, hatten eine elf Kilometer lange Strecke zweimal hintereinander zu befahren. Die Gesamtfahrt dauerte im Durchschnitt eine Stunde. Die zweite Befahrung galt als Fahrt mit "hohem Bekanntheitsgrad". Die Auswertung des Datenmaterials der standardisierten Beobachtung erfolgte mittels SPSS. Die verbalen, nicht standardisierten Aeusserungen der Versuchspersonen wurden kategorisiert und als Hinweise darauf gewertet, aufgrund welcher Einfluesse visuelle Informationen aus dem Informationsangebot geschoepft werden. Die Versuchspersonen waren bei den beiden Untersuchungsdurchgaengen mit unterschiedlicher Informationseinholung aus unterschiedlichen Quellen befasst, hatten also einen unterschiedlichen Informationsbedarf. Bodenmarkierungen werden fuer die aktuelle Lage vor Ort zu Hilfe genommen, was sich besonders fuer jene Personen als hilfreich erweist, die keine Probleme mit spontanen (Re)aktionen haben, also keinen Wert auf fruehzeitige Vorinformation hinsichtlich guenstiger Spurwahl legen. Vorwegweiser oder Spurinformationen auf Tafeln sind vor allem fuer jene Fahrer wichtig, die sich gerne moeglichst frueh auf eine Situation einstellen wollen. Ist die Lage vor Ort bekannt, werden diese Informationen nicht mehr bewusst wahrgenommen und es werden Gesetzesverletzungen wie spaeter Spurwechsel, Spurschneiden oder Tempoueberschreitungen in Kauf genommen. Nicht bestaetigt wurde die Hypothese, dass an richtigen Stellen gegebene Vorinformationen auf Richtungshinweise und Verkehrssignale rechtzeitiges Einordnen erleichtern. Bestaetigt wurden folgende Hypothesen: Vorhandene Schilder und Markierungen helfen nicht bei der Einstellung auf die Situation, wenn sie nicht oder zu spaet sichtbar sind und wenn sie zwar sichtbar, aber ohne ausreichende Zusatzinformation sind; die Voreinstellung auf eine Situation ist davon abhaengig, wie gut die Strecke bekannt ist; ist die Strecke oder Stelle bekannt, erfolgt die Orientierung nicht mehr an Schildern und die Aufmerksamkeit wird auf die aktuelle Verkehrssituation gerichtet; Werbung "uebertoent" manchmal die Verkehrsinformationen, sie beeintraechtigt jedoch nicht das rechtzeitige Wahrnehmen von Informationen; der Bekanntheitsgrad einer Strecke beeinflusst das Geschwindigkeitsverhalten. Der Anhang enthaelt einen umfangreichen Tabellenteil mit Ergebnissen der empirischen Erhebungen, eine Checkliste zur Streckenbewertung, eine Beschreibung der Beobachtungsstrecke und die den Versuchspersonen gegebenen Streckeninstruktionen. Zur Gesamtaufnahme siehe IDS-Nummer D335844. (KfV/A)

  • Corporate Authors:

    Kuratorium fuer Verkehrssicherheit, Wien (Oesterreich), Institut fuer Verkehrstechnik und Unfallstatistik

    ,    

    FACTUM OHG

    ,    
  • Authors:
    • CHALOUPKA, C
    • RISSER, R
  • Publication Date: 1999

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 1-69
  • Monograph Title: Visuelle Orientierung im Strassenverkehr - Optimierung von Verkehrsinformationseinrichtungen
  • Serial:

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01198794
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 5:28PM