Schutzmassnahmen gegen Graffiti
Mutwillige Verschmutzung von oeffentlichen Bauwerken mit Farbschmierereien hat in den letzten Jahren so stark zugenommen, dass Reinigung und praeventive Schutzmassnahmen fuer die oeffentlichen Haushalte eine erhebliche finanzielle Belastung darstellen. Sie werden haeufig als Graffiti (Graffito: italienisch, in Waende eingekratzte/eingeritzte Inschrift oder Schriftzeichen) bezeichnet. Ziel der Marktanalyse war es einen Ueberblick ueber die am Markt vorhandenen Anti-Graffiti-Systeme bezueglich Preisen, Materialien, Materialeigenschaften und Anwendungsbedingungen zu erhalten. Dabei wurden Alternativen, das heisst abrasive und chemische Reinigungsverfahren beruecksichtigt. Hierzu wurden eine Literaturrecherche und eine umfangreiche Umfrageaktion mittels vier sorgfaeltig entwickelter Frageboegen fuer unterschiedliche Zielgruppen wie Anbieter von Anti-Graffiti-Systemen und Reinigungsverfahren (chemisch/abrasiv) sowie Bauherren durchgefuehrt. Die Ergebnisse der Marktanalysen und der Umfrage wurden in Form einer Datenbank (MS Access 97) erfasst, die spaetere Auswertungen nach Such- und Sortierkriterien erlaubt. Unabhaengig von ihrer Herkunft und chemischen Zusammensetzung koennen die Anti-Graffiti-Systeme nach ihrer grundsaetzlichen Wirkungsweise in Klassen eingeteilt werden. Die Aufteilung in permanent wirkende, semi-permanent wirkende und temporaer wirkende Systeme erscheint hierzu geeignet. Nahezu alle Systeme wurden bezueglich ihrer "Reinigungsfaehigkeit" nach Graffiti-Angriff in der Regel von privaten Baustofflaboren untersucht. Nur wenige Systeme sind nach Normen beziehungsweise Regelwerken hinsichtlich ihrer bauphysikalischen Eigenschaften beziehungsweise Dauerhaftigkeit geprueft. Die wenigen temporaeren und semi-permanenten Systeme wurden allerdings nur nach einmaliger Anwendung auf einem Baustoffuntergrund hinsichtlich der Wasserdampfdurchlaessigkeit geprueft. Die chemische Reinigung muss vor dem Hintergrund oekonomischer und oekologischer Aspekte als "letztmoegliche" Loesung betrachtet werden. Es sollte moeglichst auf eine chemische Reinigung verzichtet werden, da die Einwirkungen dieser Reinigungsgemische auf das ausfuehrende Personal, auf Abwasser und Umwelt erheblich sein koennen und von den Verantwortlichen vor Ort in aller Regel falsch eingeschaetzt werden. Wesentliches Kriterium fuer die Auswahl geeigneter abrasiver Reinigungsverfahren zur Entfernung von Graffitis ist die Abtragsrate. Fuer diese schonende Art der Graffitientfernung eignen sich insbesondere trocken oder nass arbeitende Niederdruckstrahlverfahren. Eine Musterflaeche zur Kalibrierung wurde von allen Anbietern empfohlen. Die Moeglichkeit, Strassenbauaemter mit eigenem Reinigungsgeraet auszustatten wurden von vielen Anbietern angeboten. Insbesondere fuer die Anti-Graffiti-Systeme gibt es hinsichtlich der Pruefung von bauphysikalischen Eigenschaften und der Dauerhaftigkeit nach Normen beziehungsweise Regelwerken grossen Nachholbedarf. Auch sollten die vielfach durchgefuehrten "Reinigungspruefungen" normiert werden. Hier sollten insbesondere Mehrfachreinigungen in Verbindung mit der Aenderung der bauphysikalischen Eigenschaften beruecksichtigt werden. Die chemischen Reinigungsverfahren haben sich aufgrund ihrer nicht auszuschliessenden "Umweltvertraeglichkeit" zur Graffiti-Entfernung selbst disqualifiziert. Eine sehr gute Alternative bieten schonende (fuer Umwelt und Untergrund) abrasive Reinigungsverfahren. Diese werden von einigen Landesstrassenbauaemtern bereits erfolgreich eingesetzt. (A)
Language
- German
Project
-
Contract Numbers:
ITRD F 716
ITRD 15.296/1998/ARB
-
Sponsor Organizations:
Bundesministerium fuer Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (Federal ministry of transport, building and housing)
Postfach 20 01 00
Bonn, DEUTSCHLAND BR D-53170 -
Project Managers:
Littmann, K
WIEDENMANN, M
PLEYERS, G
Sasse, H
Raupach, M
-
Performing Organizations:
Technische Hochschule Aachen, Institut fuer Bauforschung (Technical university of Aachen, building research institute)
Schinkelstr. 3
Aachen, DEUTSCHLAND BR D-52062 - Start Date: 19990101
- Expected Completion Date: 0
- Actual Completion Date: 20000500
- Source Data: ITRD D706847
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Cleaning; Concrete; Costs; Economic efficiency; Methodology; Pollution; Prevention; Repairing; Research projects; Structures
- Geographic Terms: Germany
- ITRD Terms: 3635: Ausbesserung; 3355: Bauwerk; 4755: Beton; 8125: Deutschland; 8557: Forschungsarbeit; 224: Kosten; 3849: Reinigung; 2453: Umweltverschmutzung; 9102: Verfahren; 9149: Verhütung; 237: Wirtschaftlichkeit
- Subject Areas: Bridges and other structures; Maintenance and Preservation; I61: Equipment and Maintenance Methods;
Filing Info
- Accession Number: 01197443
- Record Type: Research project
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Contract Numbers: ITRD F 716, ITRD 15.296/1998/ARB
- Files: ITRD
- Created Date: Oct 7 2010 5:02PM