KliP gibt Tipps: Verkehr ohne Auto

Ende September 2001 fand in Wien anlaesslich des europaweit angesagten Aktionstags "In die Stadt ohne mein Auto" ein Aktionswochenende unter dem Motto "Bewegung findet Stadt - Umweltfreundlich Mobil". Wien erhielt dafuer den Hauptpreis im Rahmen des Wettbewerbes "Autofreier Tag 2001 - Die besten Projekte in Oesterreich". Das Aktionswochenende entsprach ganz den Zielen von "KliP", dem Klimaschutzprogramm der Stadt Wien, mit dem bis 2010 eine massgebliche Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen erreicht werden soll. Die Klimaschutzkoordinationsstelle der Wiener Magistratsdirektion hat ein Konzept fuer "sanfte Mobilitaet" entworfen. Damit sollen umweltfreundliche Alternativen zum Auto angeboten werden. Bereits jetzt nehmen die oeffentlichen Verkehrsmittel in Wien eine herausragende Stelle ein. 33 Prozent aller Wege werden mit ihnen zurueckgelegt, was ein in Europa unerreichter Wert ist. Aus einer Untersuchung der Europaeischen Kommission ueber die Entwicklung des OEPNV in regulierten und deregulierten Maerkten geht hervor, dass Wien hinter Kopenhagen und Koeln zwischen 1991 und 1997 die dritthoechste Zuwachsrate bei den Fahrgaesten aufweist. In Kopenhagen ist der OEPNV dereguliert, in Wien und Koeln nicht. Die WienerInnen steigen im Durchschnitt jaehrlich 600-mal in ein oeffentliches Verkehrsmittel, die StockholmerInnen 343-mal und die KopenhagenerInnen 200-mal. Damit es zu keinem Stillstand kommt, weiteten die Wiener Linien in den letzten Jahren ihr Angebot aus. Ueber Internet und Handy gibt es eine elektronische Fahrplanauskunft. An Samstagen gilt die Jahresnetzkarte ab 12 Uhr fuer zwei mitfahrende Kinder. Zu bestimmten Zeiten duerfen Jahresnetzkartenbesitzer in der U-Bahn Hund und Fahrrad ohne Zusatzkosten transportieren. 21 Linien sind auch in der Nacht unterwegs. Jahresnetzkartenbesitzer haben Preisvorteile beim Shopping, Theaterbesuch oder bei der Leihwagenmiete. In einigen Gebieten Wiens gibt es ein Anruf-Sammeltaxi und in zwei Wiener Gebieten ist ein Rufbus im Einsatz. Auch die Einfuehrung des Wiener Citybikes ist eine Umsetzungsmassnahme des "KliP". Dieses Gratis-Fahrradprojekt betreibt die Stadt Wien gemeinsam mit dem gemeinnuetzigen Verein "Fahrradclub ViennaBike" und den Sponsoren Nokia und T-Mobile. 1.500 Stadtfahrraeder stehen an 235 verkehrsguenstig gelegenen Bike-Terminals zur Verfuegung. Die Anfangsprobleme waren erheblich. Fahrraeder verschwanden oder wurden mutwillig zerstoert und oft wurde der fuer das Fahren zugelassene Bereich verlassen. Suchtrupp-Aktionen und Anzeigen folgten. Ein neues System, bei dem man sich per SMS anmelden muss, soll etabliert werden. (KfV/A)

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 11-2
  • Monograph Title: Auch Oesterreich erhaelt Maut per "Mikrowelle"
  • Serial:
    • VERKEHR & UMWELT
    • Volume: 16
    • Issue Number: 3/4
    • Publisher: N. J. SCHMID VERLAG GES.M.B.H.
    • ISSN: 1019-7346

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01197063
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 4:38PM