Kinderchirurgie: Unfaelle von 6- bis 13-Jaehrigen

In zwei Dresdner Kliniken wurde vom 01.01.1998 bis zum 31.12.1999 eine prospektive Erhebung mit genauer Dokumentation aller in dieser Zeit wegen eines Unfalls jeglicher Art behandelten Kinder und Jugendlichen im Alter von 6 bis einschliesslich 17 Jahren. Die Daten wurden mit zwei Fragebogen erhoben, von denen einer durch den behandelnden Arzt, der andere durch die Eltern mit Hilfe des Kindes ausgefuellt wurde. Die Zwischenauswertung zeigte unter anderem folgende Ergebnisse: Unter den verunfallten Kindern fanden sich deutlich mehr Jungen als Maedchen. Die meisten Kinder leben in einem 4-Personen-Haushalt (40 Prozent), Gymnasialschueler sind ueberrepraesentiert. Die Mehrzahl der Unfaelle passierte in der Freizeit (55 Prozent), davon ereigneten sich 3 Prozent im Strassenverkehr. Bei 38 Prozent der Unfaelle handelte es sich um Stuerze, 18 Prozent ereigneten sich bei Zusammenstoessen jeder Art. 59 Prozent ereigneten sich im Freien, 41 Prozent in geschlossenen Raeumen. Die meisten Unfaelle (28 Prozent) geschahen in der Zeit zwischen 17 und 18 Uhr. Eine Haeufung zur typischen Schulwegzeit war nicht festzustellen. Ueber die Haelfte der Unfaelle passierte in Anwesenheit von Gleichaltrigen. Die weitaus haeufigste Verletzung war bei einem Fuenftel der Verunfallten die Fraktur der oberen Extremitaet. 81 Prozent der Verunfallten konnten ambulant behandelt werden (Kosten: 77.540 DM), 19 Prozent benoetigten eine stationaere Behandlung (Kosten: 902.400 DM). Von 117 im Strassenverkehr verunglueckten Patienten waren 38 Prozent als Radfahrer (meistens gestuerzt), 30 Prozent als Fussgaenger und 12 Prozent als Autoinsassen betroffen. 449 Kinder wurden wegen eines Schul- oder Wegeunfalls vorstellig. 36 Unfaelle ereigneten sich beim Inlineskaten, 72 Patienten verletzten sich beim Klettern. Aus kinderchirurgischer Sicht sind Praeventionsmassnahmen nach wie vor im Bereich Strassenverkehr dringend erforderlich. Weitere Schwerpunkte liegen bei Fahrradunfaellen, Rollsportarten, Fussballspielen, Kletteraktivitaeten und Schulunfaellen. Beitrag zum Workshop "Unfaelle von Kindern und Jugendlichen" am 28./29.10.1999 in Dresden. Siehe auch Gesamtaufnahme des Workshops, ITRD-Nummer D348549.

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01196282
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 3-89783-157-0
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 4:23PM