Alpenquerender Verkehr. Versuch einer erhellenden Betrachtung

Mit dem Auslaufen des Transitabkommens Oesterreichs mit der EU Ende 2003 ist die weitere Zukunft fuer eine kontrollierte Verkehrsentwicklung im oesterreichischen Alpenraum ungewiss. Im vorliegenden Beitrag steht eine Betrachtung des gesamten Alpenbogens im Vordergrund. Dabei handelt es sich um den Raum von Ventimiglia bis zum Wechsel. Einbezogen werden 15 grosse Alpenuebergaenge, die fuer den Guetertransport eine bedeutende Rolle spielen. Vom gesamten alpenquerenden Gueterverkehr mit 162,9 Millionen Tonnen entfielen 1999 85,8 Millionen Tonnen auf Oesterreich. Das entspricht einem Anteil von rund 53 Prozent. Im Jahre 1994 lag dieser Anteil mit 64,1 Millionen Tonnen noch bei rund 48 Prozent. Zum alpenquerenden Personenverkehr auf Strasse und Schiene gibt es nur fuer die Schweiz Untersuchungen. An 5 untersuchten Alpenstrassenuebergaengen wurde 1991 ein durchschnittlicher taeglicher Verkehr von 22.072 Pkw mit 61.072 Personen registriert. Eine 1996 durchgefuehrte Untersuchung zeigte einen nur unbedeutenden Zuwachs. Der alpenquerende Verkehr ist nur zum Teil auch Transitverkehr. Im Jahre 1999 lag der Anteil des Guetertransitverkehrs mit 83,6 Millionen Tonnen am gesamten alpenquerenden Gueterverkehr bei rund 51 Prozent. Mit 44 Millionen Tonnen beziehungsweise 52 Prozent entfiel auf Oesterreich die Hauptlast. Die raeumliche Situation in Oesterreich erfordert einen erheblichen inneroesterreichischen Transport von Guetern und Personen ueber die Alpen. Nimmt man alle oesterreichischen Alpenuebergaenge zusammen, zeigt sich, dass der Anteil des Guetertransitverkehrs am alpenquerenden Gueterverkehr im Jahr 1999 fuer Oesterreich rund 51 Prozent betrug und damit gleich hoch war wie jener am gesamten Alpenbogen. Im Jahre 1994 lag er allerdings noch bei rund 47 Prozent. Fuer die Schweiz betrug der Anteil des Guetertransitverkehrs am gesamten alpenquerenden Gueterverkehr 1999 75 Prozent, fuer Frankreich 39 Prozent. Der Guetertransitverkehr hat an der Gesamtverkehrsleistung im oesterreichischen Strassennetz lediglich einen Anteil von 0,6 Prozent, bezogen auf die Verkehrsleistung des Strassengueterverkehrs einen Anteil von 3,8 Prozent. Von den 162,9 Millionen Tonnen Gueter, die im Jahr 1999 ueber die Alpen transportiert wurden, entfielen 106,7 Millionen Tonnen auf die Strasse und 56,3 Millionen Tonnen auf die Schiene. In Oesterreich betrug der Anteil der Strasse rund 68 Prozent, in der Schweiz nur 31 Prozent. Gegenueber 1994 ist der Anteil der Schiene leicht zurueckgegangen. Fuer die im alpenquerenden Verkehr im Jahr 1999 im gesamten Alpenbogen auf der Strasse transportierte Menge von 106,7 Millionen Tonnen waren rund 9 Millionen kwW-Fahrten ueber die Alpenuebergaenge erforderlich. Davon entfielen fuenf Millionen auf Oesterreich, 1,3 Millionen auf die Schweiz und 2,7 Millionen auf Frankreich. Der Brenner ist der von den alpenquerenden Lkw am meisten benutzte Alpenuebergang. Abschliessend werden moegliche Massnahmenbereiche fuer eine umweltentlastende Abwicklung des alpenquerenden Verkehrs behandelt. Genauer besprochen werden dabei die Emissionskontingentierung, die Fahrtenkontingentierung, Regelungen zur Einhaltung von Umweltstandards, Massnahmen zur Einhaltung von Sozialvorschriften, der Abbau von Wettbewerbsverzerrungen zwischen den Verkehrstraegern, die Einfuehrung des Road-Pricing sowie die Erhoehung des Schienenangebots. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD-Nummer D346630. (KfV/A)

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 201-18
  • Monograph Title: Perspektiven der Verkehrssystemplanung. Festschrift fuer Peter Cerwenka
  • Serial:
    • IVS-SCHRIFTEN
    • Issue Number: 14
    • Publisher: OESTERREICHISCHER KUNST- UND KULTURVERLAG

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01195870
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 3-85437-237-X
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 4:15PM