Verkehr - KISS versus KILT. Die Verkehrstelematikoffensive des BMVIT soll Oesterreich zu einer in der EU fuehrenden Rolle in diesem Bereich verhelfen

Bei den Technologiegespraechen in Alpach im Sommer 2001 stellte Helmut Kruenes, der neue Praesident der "Forschung Austria" ein Memorandum vor, in dem eine Konzentration der oesterreichischen Forschung auf die Bereiche Energie und Verkehr festgelegt ist. Gleichzeitig wurde eine Verkehrstelematikoffensive des Bundesministeriums fuer Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) angekuendigt. Laut Ministerin Monika Forstinger sollen die notwendigen Koordinationsaufgaben bis Ende 2001 abgeschlossen sein, so dass anschliessend das Programm "2002 plus" umgesetzt werden kann. In den kommenden zwei Jahren soll knapp eine Milliarde Schilling in die Erarbeitung von Leitbildern, Systemarchitekturen und Kommunikationsnetzen sowie in die Umsetzung fliessen. Die intelligenten Verkehrsleit- und -steuerungssysteme sollen Strasse, Schienenverkehr und die Donauschiffahrt umfassen. Eingebunden werden sollen unter anderem Forschungs- und Entwicklungsgesellschaften wie "via donau", "arsenal research" und "arcs seibersdorf", Gebietskoerperschaften und die Industrie. Die wesentlichen Bausteine des kuenftigen Systems sind: Verkehrsdaten, Verkehrsinformation, Road-Pricing, Verkehrsleitung und -steuerung, Transportmanagement fuer Gefahrgut, Flottenmanagement sowie allgemeine Verkehrsueberwachung. Mitte Oktober 2001 wurde in Wien ein von der Donau-Universitaet Krems und der OEAMTC-Akademie herausgegebener Sammelband zum Thema Verkehrstelematik vorgestellt. Peter Cerwenka von der Technischen Universitaet Wien warnt darin vor uebertriebenen Erwartungen in die Telematik. Sie sei zwar ein hervorragendes Instrument zur Rationalisierung und Effizienzsteigerung der Transportvorgaenge, aber kein Ersatz fuer eine unzureichende Infrastruktur. Laut Cerwenka haben Politik und Wissenschaft ein unterschiedliches Rollenverstaendnis. Das Verstaendigungsprinzip in der Politik laute "Keep it simple and short" (KISS), jenes in der Wissenschaft "Keep it lucid and true" (KILT). In dem im Sammelband enthaltenen Beitrag von Klaus Machata vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit wird darauf hingewiesen, dass der Einsatz der Telematik bisher nur in Ausnahmefaellen zu einer Erhoehung der Verkehrssicherheit gefuehrt habe, dass einige am Markt erhaeltliche Navigationssysteme sogar gefaehrlich sind. Der Beitrag von Christoph Westhauser weist darauf hin, dass die bei den Aemtern der oesterreichischen Landesregierungen zentral und flaechendeckend zusammenlaufenden verkehrsrelevanten Daten ein weitgehend ungenutztes Informationspotenzial darstellen. Diese muessten in Zukunft besser fuer die Verkehrssteuerung genutzt werden. Beigefuegt sind Kurzbeschreibungen von drei fuer das Road-Pricing zur Auswahl stehenden Technologien sowie von folgenden Programmen beziehungsweise Projekten: ETCS (European Train Control System); Posen: Zentrum fuer Verkehrssteuerung; Make IT (Multimodales Alternatives Konzept fuer verbesserte Erreichbarkeit durch IT); BEHA (Bedarfshaltestellen im oeffentlichen Personenverkehr); ALSO Danube (Advanced Logistic Solutions for Danube Waterway); DORIS (Donau River Information System); CORVETTE (Coordination and Validation of the Deployment of advanced telematic Systems in the Alpine Area) und Galileo - Satellitennavigation in Europa. (KfV/A)

  • Corporate Authors:

    Austria Innovativ

    ,    
  • Publication Date: 2001

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 6-10
  • Serial:
    • AUSTRIA INNOVATIV
    • Issue Number: 5
    • Publisher: BOHMANN DRUCK UND VERLAG GESELLSCHAFT M.B.H. UND CO. KG

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Filing Info

  • Accession Number: 01194605
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 3:50PM