Verkehrssicherheit im Gemeindevergleich unter Einbeziehung kommunaler Bezugsgroessen

Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Strassenverkehrsunfaelle oesterreichischer Gemeinden auf Gemeinsamkeiten beziehungsweise Auffaelligkeiten hin zu untersuchen, mit dem Unfallgeschehen in Zusammenhang stehende Einflussgroessen zu ermitteln und geeignete Indikatoren zur Beurteilung der Verkehrssicherheitsstandards von Gemeinden zu finden. In die Untersuchung einbezogen wurden alle 431 oesterreichischen Gemeinden mit mehr als 3.000 Einwohnern. Herangezogen wurden die Unfalldaten der Jahre 1990 bis 1993 und 1997 bis 2000 der amtlichen Unfallstatistik. Untersucht wurden die folgenden kommunalspezifischen Bezugsgroessen: Einwohner, Einpendler, Uebernachtungen in privaten und gewerblichen Fremdenunterkuenften, Gemeindeflaeche, bebaute Grundstuecksflaechen, Katastralgemeinden, Laenge des Strassennetzes, Lage der Hauptstrassen und Autobahnanschluss. Die Analysen der vorliegenden Datensaetze erfolgten mit Hilfe multivariater statistischer Verfahren, insbesondere der Korrelations- und Regressionsrechnung sowie der Clusteranalyse. Fuer alle Gemeinden mit 3.000 bis 60.000 Einwohnern koennen als gemeindespezifische Kenngroessen die Zahl der Einwohner und die Flaeche der bebauten Grundstuecke als geeignete Indikatoren zur Klassifizierung herangezogen werden. Fuer Kleingemeinden ist auch die Lage der Hauptstrasse ein relevantes Merkmal zur Klaerung des Unfallgeschehens. Mehrere Berechnungsvarianten mit unterschiedlichen Gruppierungszahlen fuehrten schliesslich zu einer siebenteiligen Klassifikation. Die 7 Gruppen aehnlicher Gemeinden wurden anschliessend anhand der unfallspezifischen Kenngroessen - verunglueckte FussgaengerInnen, RadfahrerInnen und Pkw-Insassen - in kleineren Teilgruppen zusammengefasst. So wird es moeglich, dass die Gemeinden mit den geringsten Unfallzahlen von jenen mit den Durchschnittswerten und jenen mit den hoechsten Unfallzahlen getrennt und Gemeinden mit vergleichsweise vielen verunglueckten Fussgaengern und/oder Radfahrern hervorgehoben werden koennen. Gruppe 1 wird von 191 Gemeinden gebildet, die durchschnittlich 3.000 bis 6.000 Einwohner und 50 bis 150 Hektar bebaute Grundstuecksflaechen aufweisen. Gruppe 2 umfasst 122 Gemeinden mit grossteils 3.000 bis 6.000 Einwohnern und 150 bis 300 Hektar bebauten Grundstuecksflaechen. Gruppe 3 wird von 71 Gemeinden gebildet, die grossteils ueber 6000 bis 10.000 Einwohner und 200 bis 400 Hektar bebaute Grundstuecksflaeche verfuegen. Gruppe 4 umfasst 24 Gemeinden mit etwa 10.000 bis 20.000 Einwohnern und 400 bis 600 Hektar Grundstuecksflaeche. Gruppe 5 beinhaltet 7 Gemeinden mit rund 23.000 Einwohnern und 4 Gemeinden mit rund 27.000 Einwohnern. Bis auf 3 Ausnahmen verfuegen alle Gemeinden ueber 600 bis 800 Hektar bebaute Grundstuecksflaeche. In der Gruppe 6 befinden sich die Gemeinden Wiener Neustadt, Dornbirn und Steyr mit etwa 38.00 Einwohnern und rund 1.000 Hektar bebauter Grundstuecksflaeche. Zur Gruppe 7 gehoeren Wels, St. Poelten und Villach, die etwa 50.000 Einwohner und rund 1.400 Hektar bebaute Grundstuecksflaeche haben. In jeder Gruppe werden die hinsichtlich des Unfallgeschehens auffaelligen Gemeinden angefuehrt. Die Kenngroessen aller untersuchten Gemeinden sind in einer Tabelle im Anhang enthalten. (KfV/A)

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 111S
  • Serial:
    • REIHE VERKEHR IN OESTERREICH
    • Issue Number: 35
    • Publisher: KURATORIUM FUER VERKEHRSSICHERHEIT, INSTITUT FUER VERKEHRSTECHNIK UND UNFALLSTATISTIK
    • ISSN: 1026-3969

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01193674
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 3:15PM