Frostsicherheit im Strassenbau - Ein verbessertes Mineralkriterium

Das Mineralkriterium und dessen mineralogische Grenzwerte bezueglich der Fraktion kleiner als 0,02 mm dienen dem Zweck, Materialien nicht nur auf Basis der wenig indikativen Kornverteilung hinsichtlich Frostempfindlichkeit ueberpruefen zu koennen. Auf Grund methodischer Maengel und Diskrepanzen zwischen Beurteilungen nach dem bisherigen Mineralkriterium und Erfahrungen aus der Praxis, beziehungsweise aus Frosthebungsversuchen wurden 15 teils sehr unterschiedliche, ueberwiegend frostsichere und bereits verwendete Materialien untersucht. Moeglichst genaue Mineralanalysen, granulometrische und geochemische Untersuchungen sowie die Ergebnisse ausgewaehlter Schnelltests wurden parallel durchgefuehrten Frosthebungsversuchen gegenuebergestellt. Dadurch sollten einerseits die bestehenden Grenzwerte verifiziert oder verbessert werden und andererseits rasche und gleichzeitig exakte Methoden der Mineralanalyse erarbeitet und damit Aussagen zur Frostempfindlichkeit ermoeglicht werden. Aus den ermittelten Resultaten aller Analysen, Versuche und Korrelationen koennen folgende wesentliche Schlussfolgerungen abgeleitet werden: Bei der komplexen Mineralanalyse handelt es sich um die vertrauenswuerdigste der untersuchten mineralogischen Auswertemethodiken. Durch Integration der Staerken verschiedener Methoden koennen im Wesentlichen alle Minerale beruecksichtigt werden, eine damit nach alter Vorgangsweise einhergehende Ueberbestimmung aktiver Tonminerale wird dadurch unterbunden. Auf Grund eines vergleichsweise nur geringen Mehraufwandes an Zeit, Arbeit und Kosten erscheint die in dieser Arbeit vorgeschlagene Durchfuehrung einer Routine-KMA als sehr geeignet fuer kuenftige mineralogische Beurteilungen sowie als Basis fuer weitere Verbesserungen des Mineralkriteriums. Auf Basis der untersuchten Proben konnten vergleichsweise frostrelevante Mineralmischungen identifiziert werden. Fuer diese wurden Grenzwerte vorgeschlagen, welche mit den bereits im Mineralkriterium existierenden zu harmonieren scheinen und diese ergaenzen koennen. Abgesehen von der Gruppe der "Sonstigen Mischungen" wurden angesichts vager Zusammenhaenge keine Grenzwertveraenderungen vorgeschlagen. Die durchgefuehrten Schnelltests erwiesen sich sowohl zur rascheren Bestimmung frostrelevanter Minerale oder Mineralgemische, als auch hinsichtlich der direkten Vorhersagbarkeit der Frosthebung als zumeist wenig geeignet. Angesichts der geringen Probenzahl, teils sehr unterschiedlicher Materialien, aber auch wegen der geringen Spreizung der Frosthebungswerte waren in vielen Faellen definitive (statistische) Aussagen nicht moeglich.

  • Authors:
    • Schwaighofer, B
    • Kugler, H
  • Publication Date: 2002

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 132S
  • Serial:
    • Strassenforschung
    • Issue Number: 523
    • Publisher: Ministry of Building and Technology, Austria

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01191803
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 2:53PM