BG/DVR-Forschungsprojekt "KriSiS" - Kritische Fahrsituationen im Blickfeld des Fahrdatenspeichers (FDS)
Auf der Basis der Ergebnisse des Forschungsprojekts "Kritische Fahrsituationen im Blickfeld des Fahrdatenspeichers ( FDS) " (KriSiS) aus dem Jahr 2001 konnte in der neuen Untersuchung KriSiS 2002 gezeigt werden, inwieweit der FDS Einfluss auf das Fahrverhalten junger Fahrer hat und wie sie diesen Einfluss und ihre Einstellungen zum Fahren beschreiben. Es liessen sich zwei Grundmuster feststellen: die eine Gruppe kann eher als innengeleitet, die andere eher als aussengeleitet beschrieben werden. Die Innengeleiteten verfuegen ueber einen hoeherwertigen Schulabschluss, ihre Verweildauer im Strassenverkehr ist eher gering. Fuer die Aussengeleiteten ist es wichtig, sich an Regeln orientieren zu koennen, die von aussen gesetzt werden. Das Fahrzeug soll nach aussen mehr Praesentationsfunktion erfuellen. Den Innengeleiteten fehlt eine kritische Auseinandersetzung beziehungsweise ein sinnvoller Dialog mit dem Geraet, der FDS wird eher als uebergeordnete, erzieherische und ungeliebte Instanz erlebt und in der Folge abgelehnt. Fuer den Aussengeleiteten ist es wichtig, Halt und Auskunft ueber sein eigenes Koennen zu bekommen. So wird der FDS weniger als Kraenkung erlebt und erfreut sich einer hoeheren Akzeptanz. Nach ihrer mehrjaehrigen Projekterfahrung glauben rund 55 Prozent der Befragten, dass Fahranfaenger mit dem FDS in der Probezeit seltener Verkehrsverstoesse begehen. 34,5 Prozent sagen aus, dass der FDS Einfluss auf ihr aktuelles Fahrverhalten hat. Deutlich wird auch, dass sich die jungen Fahrer eine Moeglichkeit wuenschen, ihr Fahrkoennen besser reflektieren und einschaetzen zu koennen. Sie brauchen nicht nur Regeln, sondern wollen Information darueber, ob sie sich mit ihrem Fahrverhalten eher im "gruenen" oder "roten" Bereich befinden. Als Verbesserungsmoeglichkeiten fuer die Fahrausbildung werden genannt: Auseinandersetzung mit den konkreten Erfordernissen des Fahralltags in einem geschuetzten Raum, Auseinandersetzung mit den bisher gemachten Erfahrungen und Behandlung der erlebten Widersprueche zwischen den offiziellen und inoffiziellen Gesetzen der Strasse sowie Rueckmeldung zum Fahrkoennen in einer zweiten Ausbildungsphase oder durch eingebaute Rueckmeldesysteme. Siehe auch ITRD-Nummer D351363.
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Authors:
- VIERBOOM, C
- LAU, J
- SCHULTE, K
- Publication Date: 2002-12
Language
- German
Media Info
- Pagination: 16-7
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Serial:
- EUROPAEISCHES VERKEHRSSICHERHEITSPROJEKT UNFALLPRAEVENTION DURCH MODERNE FAHRZEUGSICHERHEITSTECHNOLOGIE - FAHRDATENSPEICHER UND JUNGE FAHRER. TEIL B/C: NEUE ERKENNTNISSE UND CHANCEN ZUR UNFALLPRAEVENTION
- Publisher: IVU INSTITUT FUER VERKEHR UND UMWELT DER LANDESVERKEHRSWACHT BADEN-WUERTTEMBERG E.V., PROJEKTBUERO
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Adolescents; Attitudes; Behavior; Data collection; Driver training; Drivers; Driving; Improvements; Measuring instruments; Personality; Recently qualified drivers; Research reports
- ITRD Terms: 8623: Datenerfassung; 2267: Einstellung (psychol); 1782: Fahranfänger; 1571: Fahrausbildung; 1772: Fahrer; 1855: Fahrzeugführung; 8559: Forschungsbericht; 1748: Jugendlicher; 6155: Messgerät; 2258: Persönlichkeit; 9108: Verbesserung; 9001: Verhalten
- Subject Areas: Safety and Human Factors; I80: Accident Studies; I83: Accidents and the Human Factor;
Filing Info
- Accession Number: 01191337
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Files: ITRD
- Created Date: Oct 7 2010 2:29PM