Fahrausbildungs- und Fahrerzulassungssysteme

Overall licensing systems

Die analysierten Fahrerzulassungssysteme enthalten meist mehrere der folgenden Elemente: Erziehung, Schulung, Pruefung, Auflagen sowie Massnahmen, die erst nach bestandener Pruefung zur Anwendung gelangen. Es gibt in der Literatur viele Beschreibungen von uebergeordneten Systemen, jedoch wenig Wirksamkeitsuntersuchungen. Auch eine detaillierte Beschreibung der Lerninhalte und -methoden ist selten verfuegbar. Die meisten Darstellungen decken den administrativen Rahmen des Systems ab. Da der Umfang der Studie keine neuen empirischen Studien zuliess, wurden die zur Beurteilung notwendigen Informationen der bestehenden Literatur entnommen. Zudem wurden einzelne Programme beruecksichtigt, die sich noch in Entwicklung befinden. Jedes Land hat sein eigenes Fahrerzulassungssystem und jedes Land weist andere Rahmenbedingungen auf. Die vorhandenen Fahrerzulassungssysteme wurden klassifiziert und einzelne wurden fuer eine kurze Darstellung ausgewaehlt: 1. Systeme mit einer Phase (Daenemark, Vereinigtes Koenigreich, USA, DeKalb County); 2. Systeme mit einer Ausbildungs- und einer Bewaehrungsphase (Schweden, Deutschland); 3. Systeme mit zwei Ausbildungs- und einer Bewaehrungsphase (Luxemburg), 4. Systeme mit zwei Ausbildungsphasen und provisorischem Fuehrerschein (Finnland) und 5. Systeme mit Stufenfuehrerschein (Neuseeland, Victoria, New South Wales, Ontario). Eine ausfuehrliche Darstellung und Bewertung wurde fuer die Fahrerzulassungssysteme in Finnland, Daenemark, Schweden, Ontario und Neuseeland vorgenommen. Die Fahrausbildung ist effektiv, wenn sie Teil eines gut konzipierten Zulassungssystems ist und wenn auf die Selbstbeurteilung sowie auf die psychologischen und sozialen Einfluesse auf das Fahrverhalten grosses Gewicht gelegt wird. Die Sicherheit von Fahranfaengern kann auf zwei Arten erhoeht werden, einerseits durch eine Reduktion von Risikofaktoren, die zu Unfaellen fuehren, andererseits durch eine Erhoehung sogenannter protektiver Faktoren, also solcher, die den sicheren Fahrzeuglenker kennzeichnen. Beides ist notwendig, aber die Inhalte und Methoden der Fahrausbildung sollten sich vermehrt am protektiven Ansatz orientierten. Die Fahrausbildung sollte zusaetzlich zum Erwerb von Faehigkeiten zur Beherrschung des Fahrzeugs und von Verkehrssituationen vermehrt auch folgende Gebiete abdecken: Einfluss von Rahmenbedingungen des Fahrens und der Lebenssituation auf das Fahrverhalten, Bewusstsein der durch saemtliche Einfluesse entstehenden Risiken sowie kritische Wahrnehmung der eigenen Verhaltensweisen und Risikotendenzen. Am ehesten koennte ein Fahrausbildungs- und Zulassungssystem diese Anforderungen erfuellen, das diese Inhalte und Methoden im Rahmen eines Stufenfuehrerscheines abdeckt. Forschungsergebnisse aus Deutschland und Oesterreich weisen darauf hin, dass eine Probephase zu einem Sicherheitsgewinn fuehrt. Es ist sinnvoll, den Fahrschuelern und Fahranfaengern moeglichst viel Fahrerfahrung unter geschuetzten Bedingungen zu ermoeglichen. Kein System deckt alle im konzeptionellen Rahmen geforderten Elemente ab. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD-Nummer D346137. (KfV/A)

Language

  • English

Media Info

  • Pagination: 49-88
  • Monograph Title: Fahrausbildung, Fahrpruefung und Fahrerzulassung - Ansaetze fuer eine theoretisch fundierte Verminderung des Unfallrisikos von Fahranfaengern. Ergebnisse des EU-Projekts GADGET, Work Package 3
  • Serial:
    • BFU-REPORT
    • Issue Number: 40
    • Publisher: SCHWEIZERISCHE BERATUNGSSTELLE FUER UNFALLVERHUETUNG BFU

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01186981
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 3-908192-06-4
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 12:47PM