Arteriovenoese Differenzen bei Patienten mit einem hepato-zellulaeren Karzinom im Zusammenhang mit der perkutanen Ehtanolinstillationstherapie (PEIT)

Arteriovenous differences (A-V-differences) by patients with a hepatocellular carcinoma in relation to percutaneous ethanol injection therapy (PEIT)

Bei Patienten mit einem hepatozellulaeren Karzinom stellt die perkutane Ethanolinstillationstherapie eine von vielen Behandlungsmoeglichkeiten dar. Da der Alkohol direkt in den Lebertumor eingespritzt wird und insofern kein Resorptionsdefizit beziehungsweise ein first-pass-Effekt zu beruecksichtigen ist, erscheint eine Untersuchung der Verteilung des Alkohols ueber die verschiedenen Blutkompartimente, insbesondere unter der Fragestellung, aus welchem Blutkompartiment Blut zur Bestimmung der Alkoholkonzentration beim Patienten entnommen werden sollte, sinnvoll. Waehrend und nach der Instillationstherapie wurde bei insgesamt 20 Patienten Blut aus der Arterie radialis, der Vene cava superior und einer Cubitalvene zu definierten Zeiten entnommen. Es wurden insgesamt zwischen 14,0 und 95,0 ml Ethanol instilliert. Die hoechste arterielle Blutalkoholkonzentration betrug 1,47 g/kg, die hoechste periphervenoese 1,34 g/kg und die hoechste zentralvenoese 1,54 g/kg. Bis zum Erreichen der maximalen Blutalkoholkonzentration des jeweiligen Blutkompartiments waren die arteriellen Blutalkoholkonzentrationen signifikant hoeher als die peripher- und zentralvenoesen Blutalkoholkonzentrationen. In der Eliminationsphase konnten keine signifikanten arteriovenoesen Differenzen nachgewiesen werden. Die Ergebnisse an Patienten mit einem HCC und einer zum Teil eingeschraenkten Leberfunktion nach direkter Einspritzung von reinem Alkohol in den Tumor stehen in guter Uebereinstimmung zur Literatur, wo aehnliche Ergebnisse an Tieren und Menschen nach intravenoeser beziehungsweise oraler Applikation gezeigt werden konnten. Um unter klinischen Gesichtspunkten die Blutalkoholkonzentration am Patienten nicht zu unterschaetzen, insbesondere, da die Alkoholkonzentration ueber eine gewisse Zeit innerhalb der verschiedenen Blutkompartimente besonders waehrend und unmittelbar nach der Instillation variieren kann und aufgrund der applizierten Menge (bis zu 95,0 ml) Intoxikationen vorkommen koennen, sollte Blut aus dem Kompartiment mit der hoechsten zu erwartenden Blutalkoholkonzentration, einer Arterie, entnommen werden. Der Zeitpunkt sowie das Blutkompartiment sollten beschrieben werden. Stehen andere nicht-invasive Ueberwachungsmoeglichkeiten zur Verfuegung, sollten diese genutzt werden. Unter forensischen Aspekten koennte ein polytraumatisierter Patient, der unmittelbar vor einem Unfall Alkohol konsumiert hat und bei der Blutentnahme noch in der Resorptionsphase ist, unter Umstaenden durch eine arterielle Blutentnahme benachteiligt werden, sodass eine venoese Blutentnahme durch die Kliniker anzustreben ist. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • BREITMEIER, D
    • VERNER, L
    • ALBRECHT, K
    • FIEGUTH, A
    • GEERLINGS, H
    • KLEEMANN, W J
    • PANNING, B
    • GEBEL, M
    • TROEGER, H D
  • Publication Date: 2005

Language

  • English

Media Info

  • Pagination: 197-208
  • Serial:
    • Blutalkohol
    • Volume: 42
    • Issue Number: 3
    • Publisher: Bund gegen Alkohol im Strassenverkehr eV
    • ISSN: 0006-5250

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01184195
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 11:33AM