Zell- und molekularbiologische Untersuchungen zur DNS-schaedigenden Wirkung des Russkern in einem Multi-Dose-Modell zur Erfassung von Dosis-Schwellwerten

Trotz jahrelanger Forschung auf dem Gebiet der Wirkung des Dieselrusses ist nach wie vor ungeklaert, ob die Exposition der Stadtbevoelkerung bei typischen Umweltkonzentrationen eine mutagene oder gar krebsausloesende Wirkung hat. Zur Absicherung einer toxischen Wirkung wurden von Bradford und Hill Qualitaetskriterien festgelegt, die zum einen eine Dosis-Wirkungs-Beziehung und zum anderen ein mechanisches Verstaendnis der Wirkvorgaenge im Koerper voraussetzen. Ziel der vorliegenden Studie im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V. (FAT) war es, mehr Klarheit in die mechanistischen Vorgaenge zu bringen. Wenngleich Tierversuchsergebnisse - insbesondere die an Ratten - wegen der dort eingesetzten hohen Dosen und den andersartigen metabolischen Reaktionen - nicht auf den Menschen uebertragbar sind, so lassen sich doch Fragestellungen zum Mechanismus im Tiermodell abklaeren. Der FAT hat daher mit einem von MAN zur Verfuegung gestellten Russ von einem gaengigen Stadtbus, der mit heutigen Markenkraftstoff in einem typischen Busfahrzyklus betrieben wurde, verschiedene "in vivo"-Untersuchungen an Ratten durchfuehren lassen. Vier jeweils doppelt erhoehte Dosen wurden einmalig in die Luftroehre der Ratten eingespritzt und nach 90 Tagen wurden die Reaktionen in den Ratten untersucht. Da auf dem Weg zu einer Tumorentstehung verschiedene Zwischenreaktionen auftreten, kann mit der Ueberpruefung dieser Zwischenreaktionen die toxische Wirkung besser eingegrenzt werden. Ein Hauptziel war es, die offene Frage eines Schwellenwertes fuer Dieselruss zu untersuchen. Bisher galt der konservative Ansatz, dass fuer Stoffe, an denen kanzerogene Stoffe angelagert sind, kein Schwellenwert aufgestellt wird. Heutige Russe sind dagegen so arm an angelagertem PAH, dass durchaus ein Schwellenwert wahrscheinlich ist. Die durchgefuehrten Untersuchungen unterstuetzen dies. Bei allen untersuchten Parametern zeigt sich keine Dosis-Wirkungs-Abhaengigkeit. Die Reaktionen sind bei allen Parametern mit der Kontrollgruppe nahezu identisch.

  • Authors:
    • BRUCH, J
    • REHN, B
  • Publication Date: 2005

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 44S
  • Serial:
    • FAT-Schriftenreihe
    • Issue Number: 187
    • Publisher: Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V. (FAT)

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01184003
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 11:29AM