Sicher mobil mit Handicap. Vertrauliche Fahreignungsueberpruefung im Vorfeld der Behoerde

Medizinische Akutereignisse fuehren haeufig zu physischen und/oder psychischen Defiziten, die die Faehigkeit, selbst ein Fahrzeug zu lenken, einschraenken. Beeintraechtigungen der kraftfahrspezifischen Leistungsfunktionen und der Bewegungsfaehigkeit sollten den Fuehrerscheinbehoerden bekannt gegeben werden. Aus Angst vor der Fuehrerscheinabnahme wird der gesetzlichen Meldeempfehlung jedoch kaum nachgekommen. Ziel der oesterreichischen Initiative "Sicher mobil mit Handicap" war es, die Fahrfaehigkeit nach gesundheitlichen Akutereignissen im Vorfeld der Behoerde vertraulich abzuklaeren. Das Testverfahren ueberpruefte folgende Bereiche: Seh- und Hoerstaerke, verkehrspsychologische Leistungsfunktionen, fuer die Teilnahme am Strassenverkehr grundlegende Faehigkeiten und Fahrverhalten in Echtsituation. Das Projekt basierte auf absoluter Vertraulichkeit und appellierte an das Verantwortungsbewusstsein betroffener Fuehrerscheinbesitzer, sich freiwillig einer vertraulichen Abklaerung ihrer Fahreignung zu unterziehen. Probanden, deren Fahreignung im Projekt bestaetigt wurde, konnten sich im Hinblick auf eine Validierung ihrer Lenkberechtigung mit den erstellten Privatgutachten an die Fuehrerscheinbehoerde wenden. Teilnehmer mit negativen Testergebnissen wurden im Beisein ihrer Angehoerigen ueber die moeglichen rechtlichen und versicherungstechnischen Konsequenzen einer aktiven Teilnahme im Strassenverkehr eingehend aufgeklaert und ueber Alternativen zum Autofahren informiert. Im vorliegenden Bericht wird zunaechst die aktuelle Ausgangslage dargestellt, und es werden unter anderem gesetzliche Vorschriften, der aktuelle Stand der Normen bei den Testverfahren und die Auswirkungen neurologischer Erkrankungen auf die Fahreignung erlaeutert. Im Anschluss werden Methodik, Vorgangsweise sowie Durchfuehrung des Projekts im Detail beschrieben. Insgesamt wurde die Fahrtauglichkeit von 208 Personen getestet, etwa 40 Prozent der Testteilnehmer wurden als nicht fahrtauglich beurteilt. Als erste positive Auswirkung des Projekts zeigte sich, dass vor der vertraulichen Begutachtung 80 Prozent aller Probanden mit negativem Ergebnis aktiv am Strassenverkehr teilnahmen, im Anschluss an die Ueberpruefung waren es nur mehr 6 Prozent. (KfV/K)

  • Availability:
  • Authors:
    • Sommer, Martin
    • GRUENSEIS-PACHER, E
    • BEGGIATO, M
    • Reiter, D
    • RISSER, R
    • CHROUST, S
    • HAEUSLER, J
  • Publication Date: 2009

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01175702
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-902428-69-1
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 6 2010 3:15PM