Digitalisierung von Planung und Fertigung am Beispiel des Spezialtiefbaus

Digitization of planning and production in the foundation engineering industry

Im Bauwesen gestaltet sich die Digitalisierung wesentlich komplexer als beispielsweise im Maschinenbau, weshalb die Entwicklung im Bauwesen im Vergleich zu anderen Branchen (Maschinenbau, Fahrzeugbau, Handel) deutlich hinterher hinkt. Die Gründe dafür werden dargestellt und es werden einige Unterschiede zu anderen Wirtschaftsbereichen aufgezeigt. Im Bauwesen beauftragt der Bauherr ein Büro mit der Bearbeitung des Projekts, das verschiedene Experten für die einzelnen Projektbereiche engagiert und das auch für die Kontakte mit den Behörden, dem Projektsteuerer und den Lieferanten zuständig ist. Jeder Beteiligte verfolgt dabei eigene Interessen und benötigt eine für ihn angepasste Sicht auf die Bauwerksinformationen. Die Digitalisierung bei Bauprojekten wird in den letzten Jahren vermehrt mit dem „Building Information Modelling“ (BIM) betrieben. Um die Zusammenarbeit zu organisieren, gibt es als neuen Akteur den Plattformbetreiber. Dessen Arbeit kann in der Regel nicht durch die Baufirma geleistet werden, sodass das Bauunternehmen seine Eigenständigkeit und den Schutz von Wissen und Erfahrung verliert. Um das zu verhindern, sind spezielle Regelungen in den Verträgen zu erarbeiten. Das zentrale Element bei BIM ist das digitale Modell des Bauwerks, in das alle Beteiligten ihre Informationen einspeisen. Dabei stellen sich dann Fragen, die für alle Beteiligten zufriedenstellend zu beantworten sind: Wer ist für das digitale Modell des Bauwerkes verantwortlich? Wem gehören die Daten? Außerdem gibt es bei den meisten Beteiligten Programme, die über Schnittstellen mit dem BIM-System kommunizieren müssen. Des Weiteren wird die Digitalisierung aus Sicht einer Firma des Spezialtiefbaus vorgestellt. Der Spezialtiefbau ist gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Maschinenleistungen, bei denen unterschiedlichste Daten erzeugt werden, die zur Steuerung der Maschinen und zur Dokumentation des Produktionsablaufs verwendet werden. Dazu gehören zum Beispiel Produktionselemente wie Bohrfortschritt, Typisierung des anstehenden Bodens, Bewegungen der Maschine, Gerätedaten, Wechsel von Bohrwerkzeugen, Störungen und deren Verursacher, Reparaturen, Wartungsarbeiten und vieles mehr. Für das Unternehmen stellen die aufgezeichneten Daten eine wertvolle Informationsquelle zur Bearbeitung von Nachträgen oder bei der Kalkulation neuer Projekte dar. Ganz wichtig sind die Daten für die Optimierung der Geräte und Werkzeuge in Bezug auf Haltbarkeit, Wartungskosten und Produktivität. ABSTRACT IN ENGLISH: The construction industry has digitized many processes in recent decades. This offers the construction industry the opportunity to improve its productivity by 5 % to 10 %. This may seem little in contrast to other industries. However, it must be considered that a very high proportion of construction services consist of building materials, vendor parts and subcontracted services, so that the opportunities for increasing productivity only relate to around 40 % of costs. If we convert this to 100 %, i.e. multiply the above productivity increase by a factor of 2.5, the forecast increase of 12.5 % to 25 % is rather high. Considering that construction companies only make about 3 % of sales in profit, this would be a huge step forward. However, the construction industry is still struggling with networked IT support for production. Especially in specialist foundation engineering, many common software tools developed for structural engineering are only suitable to a limited extent. Despite already available software (e.g. for 3D designs) and construction machines that generate and use a vast amount of data, there are considerable obstacles that need to be overcome in order not to lag behind other industries. For this to succeed, a number of fundamental issues must be clarified. These include ownership and the associated protection of the generated data, the responsibilities for a digital building model, and ensuring uniform interfaces between the individual systems. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • Bauer, T
    • Daubner, M
    • Ziegler, A
  • Publication Date: 2021-7

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: Figures; References;
  • Pagination: pp 233-40
  • Serial:
    • Bauingenieur
    • Volume: 96
    • Issue Number: 7/8
    • Publisher: Springer-VDI-Verlag GmbH
    • ISSN: 0005-6650

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01784862
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 15 2021 11:49AM