Mobilitaet im Wandel: Transformationen und Entwicklungen im Personenverkehr
Die hier vorgestellten und diskutierten potenziellen Entwicklungspfade von Mobilitaet sind Zukunftsoptionen, die sich in unterschiedlicher Kombinatorik entfalten koennen. Die Gelegenheitsstrukturen fuer einen Wandel der Mobilitaetskultur erscheinen vielen Beobachter_innen gegenwaertig guenstig, aber die zentrale Frage lautet: Wer wird die zukuenftige Entwicklung gestalten? Waehrend einerseits eine Verkehrswende gefordert wird, wie sie im Energiesektor politisch entschieden wurde, ist andererseits eine vergleichbare politische Strategie fuer den Verkehrssektor bis heute nicht erkennbar. Dabei hat das Beispiel der Energiewende gezeigt, dass die etablierten Akteure, in diesem Fall die vier Energieunternehmen, nicht in der Lage sind, eingetretene Entwicklungspfade zu verlassen, um neue zukunftstraechtige Wege der Energieversorgung zu beschreiten. Stattdessen bedurfte es einer dezidierten politischen Entscheidung gegen die Repraesentanten der ueberkommenen Strukturen und fuer ein neues Energieregime. Auch der aktuelle politische Kampf darueber, wer die Kosten des bevorstehenden Strukturwandels traegt und welche Rolle dabei die alten Akteure spielen werden, macht deutlich, wie weit wir im Verkehrssektor noch von einer vergleichbaren Entwicklungsperspektive entfernt sind. Hier ist die Welt noch in Ordnung, das gilt gleichermassen fuer die strukturelle Schwaeche der Deutschen Bahn wie fuer die ueberwaeltigende Definitionsmacht der Automobilkonzerne. Kreative Eigenverantwortlichkeit aller Personen ist gefordert, die Gelegenheiten zu nutzen und aktiv eine nachhaltige und moeglichst postfossile Mobilitaet der Zukunft zu gestalten. Dazu bedarf es ein kritisches und reflektiertes Wahrnehmen, das sich nicht von staendig wechselnden Hypes irritieren laesst, sondern soziopolitisch evaluierend vorgeht und systemisch die Relationen und Wirkgefuege von Mobilitaet im gesellschaftlichen Kontext bedenkt. Mobilitaet als Gewaehrleistung und Ausbau von Teilnahme und Teilhabe muss staerker gekoppelt werden an Anforderungen der Energie-, Umwelt- und Klimapolitik, den Prinzipien der nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung entsprechen und neue Akteurs- und Planungsregime etablieren. (A)
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Availability:
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Corporate Authors:
FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG
GODESBERGER ALLEE 149
BONN, DEUTSCHLAND BR D-53175 -
Authors:
- Kollosche, I
- SCHWEDES, O
- Publication Date: 2016
Language
- German
Media Info
- Media Type: Digital/other
- Features: Figures; References; Tables;
- Pagination: 34p
-
Serial:
- WISO-Diskurs: Expertisen und Dokumentationen zur Wirtschafts- und Sozialpolitik
- Volume: 2016
- Issue Number: 14
- Publisher: FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG BONN
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Development; Energy; Environmental protection; Mobility; Policy; Railroad traffic; Regional planning; Travel demand management; Urban development; Vehicles
- Uncontrolled Terms: Mobility management
- ITRD Terms: 213: Energie; 9013: Entwicklung; 1255: Fahrzeug; 9105: Mobilität; 1118: Mobilitätsmanagement; 173: Politik; 359: Regionalplanung; 771: Schienenverkehr; 374: Stadtentwicklung; 2444: Umweltschutz
- Subject Areas: I72: VERKEHRS- UND TRANSPORTPLANUNG;
Filing Info
- Accession Number: 01658457
- Record Type: Publication
- Source Agency: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV)
- ISBN: 978-3-95861-535-9
- Files: ITRD
- Created Date: Jan 30 2018 5:37PM