Automatisiertes Fahren. Status quo und Perspektiven

Einleitend wird in die Fahrzeugautomationsstufen und den Status quo beim Automatisierten Fahren eingefuehrt. Die Realisierung der Automationsstufen haengt von der Komplexitaet eines bestimmten Verkehrsszenarios (innerstaedtisch, Landstrasse, Autobahn) und der zugehoerigen Geschwindigkeit ab, das heisst komplexere Szenarien und hoehere Geschwindigkeiten stellen in der Regel eine groessere Herausforderung fuer die Umsetzung dar. Zielbild bei der Weiterentwicklung der Fahrerassistenzsysteme hin zu noch staerker automatisierten Systemen ist, menschliche Kompetenzen, wie vorausschauendes Fahren und die sichere und zuverlaessige Beherrschung saemtlicher Verkehrsszenarien zu einer Leistung des automatisierten Systems zu machen. Gleichzeitig braucht es fuer die Akzeptanz der Kunden Aufklaerung und Erfahrung, um ihnen ein realistisches Bild solcher Systeme zu vermitteln. Nicht auszuschliessen sind negativ wirkende Automationseffekte, die bereits aus anderen Domaenen bekannt sind. So ist beispielsweise eine schlechte menschliche Daueraufmerksamkeit bei monotoner Betaetigung wie dem Dauerueberwachen einer Maschine wie dem Fahrzeug zu erwarten. Untersuchungen zur Absicherung der Systeme und Funktionen muessen die oft unerwartete und komplexe Fahrer-Fahrzeug-Interaktion adressieren. Da der Fahrer die Fahrzeugfuehrung in Situationen, die das hochautomatisierte System nicht beherrschen kann, wieder sicher uebernehmen koennen muss, steht insbesondere die Beherrschbarkeit von Uebernahmesituationen im Mittelpunkt von Studien. Das noetige Zeitbudget zur Uebernahme spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenn diese Zeit nicht reduziert werden kann, muss die Sensorik eine entsprechende Vorausschau leisten, um die benoetigte Reserve zur Verfuegung zu stellen. Eine Sensorik mit weiter und leistungsfaehiger Vorausschau, aber auch ein entsprechend leistungsfaehiges Backend mit aktuellen und hochgenauen Daten, das die Grundlage fuer die Interpretation der Fahrumgebung liefert, sind dafuer Voraussetzung. Automatisierung kann dann sicher sein, wenn sie beherrschbar, verfuegbar und zuverlaessig gestaltet ist. Dazu muss das automatisierte System seine Funktion, Grenzen und Absichten transparent darstellen, um dem Fahrer beziehungsweise menschlichen Operator Ueberblick und Verstaendnis zu ermoeglichen. Es muessen Verantwortlichkeiten klar kommuniziert werden, um Automationseffekten zu begegnen. Fortschrittliche Sensorik, das Backend oder die Kommunikation zwischen Fahrzeugen kann das Fahren auch in Situationen sicherer machen, in denen keine Automatisierung angeboten werden kann. Denn diese Informationen koennen auch fuer andere Funktionen zur Verfuegung gestellt werden und machen das Fahren ueber einen zweiten, indirekten Weg sicherer.

  • Availability:
  • Supplemental Notes:
    • Zusammenfassung des gleichnamigen Vortrags auf dem 22. DVR-Forum "Sicherheit und Mobilitaet", Thema "Automatisiertes Fahren und Ethik: Welche Entscheidungen wollen wir Maschinen ueberlassen", 14. Juni 2016 in Berlin.
  • Authors:
    • Kompass, K
  • Publication Date: 2016-11

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: Figures;
  • Pagination: pp 266-72
  • Serial:

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01622764
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 19 2017 1:33PM