Sicherheit aelterer Verkehrsteilnehmer

Der vorliegende Bericht befasst sich mit der Verkehrssicherheit von Senioren. Im Sinne eines Nachschlagewerks werden das Unfallgeschehen von aelteren Verkehrsteilnehmern in der Schweiz, die Risikofaktoren und ihre Relevanz sowie Massnahmen zur Erhoehung der Sicherheit von Senioren dargestellt. In den letzten 4 Jahren wurden auf Schweizer Strassen rund 700 schwer verletzte und 100 getoetete Senioren jaehrlich registriert. Ueber die letzten Jahrzehnte war zwar ein deutlicher Rueckgang zu verzeichnen, dennoch konnten die aeltesten Verkehrsteilnehmer von den Fortschritten in der Verkehrssicherheit nicht in gleichem Ausmass profitieren wie die juengeren Altersgruppen. Die meisten schweren Personenschaeden erleiden Senioren als Fussgaenger, gefolgt von PW-Insassen und Radfahrern. Der mit Abstand gravierendste Risikofaktor fuer die Verkehrssicherheit von Senioren ist die hohe koerperliche Verletzlichkeit. Weitere bedeutsame Risikofaktoren sind kognitive Veraenderungen (v. a. raeumlich-visuelle Faehigkeiten und Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit) und Schwierigkeiten bei der Abschaetzung von Entfernungen und Geschwindigkeit. In Bezug auf die Fahreignung sind zudem verschiedene, mit dem Alter haeufiger auftretende Krankheiten (v. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Demenzerkrankungen und Schlafapnoe) sowie die Einnahme von Medikamenten relevant. Bei aelteren Fussgaengern und Radfahrern sind auch Beeintraechtigungen des Gleichgewichts von Bedeutung. Der Schwerpunkt der Unfallpraevention bei Senioren muss bei den Fussgaengern (v. a. Querungsunfaelle) gesetzt werden, gefolgt von PW-Lenkern (v. a. Vortrittsmissachtungen bzw. Abbiege-/Einbiegeunfaelle) und Radfahrern/E-Bike-Fahrern (v. a. Vortrittsmissachtungen und Schleuder-/ Selbstunfaelle). Im vorliegenden Sicherheitsdossier werden diverse Massnahmen aus den Bereichen Mensch, Fahrzeug und Infrastruktur dokumentiert. Prioritaer zur Erhoehung der Sicherheit von aelteren Verkehrsteilnehmern sind das Hinarbeiten auf eine gesetzliche Ausruestungsvorschrift fuer Kollisionsvermeidungssysteme mit Personenerkennung, periodische RSI (Road Safety Inspection) aller Querungsstellen mit besonderer Beruecksichtigung der seniorenspezifischen Anliegen sowie die Umsetzung des Geschwindigkeitsregimes 50/30 innerorts. Ebenfalls besonders vielversprechend sind das Ausschoepfen der Behandlungsmoeglichkeiten fuer altersbedingte Einschraenkungen oder Krankheiten (durch Information und Ausbildung der Aerzte und Sensibilisierung der aelteren PW-Lenker) sowie die Evaluation der Umsetzung und Auswirkungen der neuen Verordnung (ab 1.7.2016) zur Fahreignungsabklaerung.

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Digital/other
  • Features: Figures; References; Tables;
  • Pagination: 193S
  • Serial:

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01609003
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-906173-90-0
  • Files: ITRD
  • Created Date: Aug 30 2016 8:57AM