Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende

Die bfu – Beratungsstelle fuer Unfallverhuetung hat mit dem Sicherheitsdossier «Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende» ein Nachschlagewerk erarbeitet. Darin wird zuerst das Unfallgeschehen in der Schweiz dargestellt. Danach werden die Risiken hinsichtlich der Bereiche Personenwagen-Insassen, Personenwagen und Infrastruktur in Bezug auf ihre Unfallrelevanz gewichtet. Zum Schluss werden entsprechende Massnahmen erlaeutert, die zur Erhoehung des Sicherheitsniveaus von PW-Insassen beitragen. In der Schweiz sterben durchschnittlich 118 PWInsassen jaehrlich und 1219 verletzen sich schwer. Zentrale Risiken bei den PW-Lenkenden sind mangelnde Risikokompetenz (insbesondere bei maennlichen Junglenkern fuehren Informationsverarbeitungsprozesse zu sicherheitsabtraeglichen Entscheidungen und Handlungen), Fahren in angetrunkenem, uebermuedetem oder abgelenktem Zustand, unangepasste Geschwindigkeit, ungenuegender Sicherheitsabstand sowie Nichtverwenden von Rueckhaltesystemen. Zentrale infrastrukturelle Risiken sind inadaequates Geschwindigkeitsregime, mit der Nutzung inkompatible Strassenraumgestaltung, feste Objekte als potenzielle Kollisionsobjekte, inadaequate Knotengestaltung, inadaequate Wahrnehmbarkeit von Infrastruktur und Betrieb bei Nacht, nicht selbsterklaerende Linienfuehrung, nicht unterbundenes Ueberholen auf kritischen Abschnitten sowie ungenuegende Leistungsfaehigkeit auf Autobahnausfahrten. Die Schwerpunkte der infrastrukturellen Risiken variieren innerorts und ausserorts bzw. auf Autobahnen. Die 1. und 2. Phase der Fahrausbildung sollte in Bezug auf Theorie, Praxis und Pruefungen vermehrt auf sogenannte «Higher Skills» wie Fahrmotive, Persoenlichkeit, Wertvorstellungen sowie Selbstreflexion und Selbststeuerungsfaehigkeiten fokussieren. Zudem sollte die Ausbildung noch staerker handlungsorientiert erfolgen. Das bedingt, Inhalte nicht nur sachlich zu vermitteln, sondern zusaetzlich Emotionen bei den Neulenkenden zu generieren. Risikokompetentes Verhalten im Verkehr erfordert zudem eine ausgedehnte Fahrpraxis durch begleitetes Ueben. Evaluationen zeigen die erzielte Wirkung von Neuerungen auf und dienen der Qualitaetsentwicklung und -sicherung. Polizeikontrollen (bezueglich Geschwindigkeit vermehrt ausserorts) – kombiniert mit Sanktionen und Fahreignungsabklaerungen – sind ergaenzend zur Ausbildung wichtig. Im Bereich der Fahrzeugtechnologie sollten wirksame Systeme in der breiten Bevoelkerung bekanntgemacht, durch Anreizsysteme gefoerdert und durch gesetzliche Ausruestungsvorschriften verbreitet werden. Nebst der breiten Bevoelkerung sollten Betriebe mit Fahrzeugflotten ueber wirksame Sicherheitstechnologien beraten werden. Zur Reduktion infrastruktureller Defizite sind Instrumente zur systematischen flaechendeckenden Sicherheitsueberpruefung geplanter und bestehender Infrastruktur (Road Safety Inspections, Road Safety Audits, Black Spot Management) zu foerdern und obligatorische Sicherheitsbeauftragte fachlich zu unterstuetzen. Dringend anzupassen sind ausgewaehlte VSS-Normen mit Relevanz zu Kollisionen mit festen Objekten.

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Digital/other
  • Features: Figures; References; Tables;
  • Pagination: 246S
  • Serial:

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01592660
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-906173-60
  • Files: ITRD
  • Created Date: Mar 4 2016 10:12AM