Neue Promillegrenzen fuer Fahrradfahrer. Aktuelle Forschungsergebnisse

Es fanden Versuche zur Ueberpruefung der Fahrsicherheit von Fahrradfahrern nach zunehmender Alkoholisierung statt. Hierzu wurde eine Teststrecke gewaehlt, wie sie im Bericht von Schewe beschrieben ist. Die Fahrten fanden draussen unter den gegebenen Witterungsbedingungen (Regen, Sonne, Kaelte, Waerme) sowohl bei Tageslicht als auch nachts bei Strassenbeleuchtung statt. Im Vergleich zu den Versuchen von Schewe wurden die Anforderungen an die Fahrer durch ergaenzend eingebaute Elemente, so unter anderem Reaktionstest, Ablenkung, Merken eines Wortes waehrend der Fahrt, Vorbeifahren an Hindernissen und Verhalten bei Ereignissen wie zum Beispiel ballspielende Personen auf dem Radweg deutlich erhoeht. Zusaetzlich wurden die nach Trunkenheitsfahrt ueblichen polizeiaerztlichen Untersuchungen sowie augenaerztliche Untersuchungen integriert. Auch wurde ein aufwaendiges Screening durchgefuehrt, um eventuell Einnahmen von Drogen oder Medikamenten aufzudecken. Letztlich wurde die Versuchsdauer auf fast einen ganzen Tag ausgedehnt und die Alkoholaufnahme normal („typisch") gestaltet. Ziel war es, Ausfallerscheinungen sowohl bei niedrigem als auch hohem Alkoholisierungsgrad zu dokumentieren. Weiteres Ziel war es, die Teilnehmer nicht zu gefaehrden, es war zu verhindern, dass es bei eventuellen Stuerzen oder anderen Fahrauffaelligkeiten zu Verletzungen kommen konnte. Es zeigte sich, dass in der Gesamtzahl der Probanden die Fehlerzahl insbesondere ab einer Blutalkoholkonzentration (BAK) von 0,8 Promille zunahm. Noch deutlicher wurde dies, wenn man die Fahrleistung im nuechternen Zustand in Relation zu den Fahrleistungen mit zunehmender Alkoholisierung setzte. Es zeigte sich, dass insgesamt bereits eine geringe Alkoholisierung zu einer Verschlechterung der Fahrleistung fuehrt. Andererseits zeigte sich jedoch auch, dass einige auch bei Blutalkoholkonzentrationen bis 1,4 Promille in der Lage sind, das Niveau ihrer Leistung beim Nuechternversuch zu halten. Einige wenige Probanden lagen hinsichtlich ihrer Auffaelligkeiten sogar bei BAK-Werten groesser gleich 1,6 Promille noch innerhalb des Bereichs des durchschnittlichen nuechternen Ausgangsniveaus aller Versuchsteilnehmer. (A)

  • Availability:
  • Corporate Authors:

    Deutscher Verkehrsgerichtstag - Deutsche Akademie fuer Verkehrswissenschaft - e.V.

    Baron-Voght-Strasse 106a
    Hamburg,   Germany  22607
  • Authors:
    • Daldrup, T
  • Publication Date: 2015

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Pagination: pp 103-11
  • Monograph Title: 53. Deutscher Verkehrsgerichtstag 2015

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01586919
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 978-3-472-08665-9
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 14 2016 11:36AM