Virtueller Greifreflex. Ein Konfliktpotenzial und die Moeglichkeiten der Kompensation in Personenkraftwagen mithilfe moderner Assistenzsysteme
Virtual grasp reflex. A potential for conflict and the possibilities of compensation in passenger cars with the aid of modern assistance systems
Behandelt wird auf die Wahrnehmung einer Konfliktsituation im Strassenverkehr und deren Bewaeltigung. Gegenstand der Betrachtung ist eine reflexartige Reaktionsweise des Fahrers (virtueller Greifreflex), um der vermeintlichen Gefahr auszuweichen, die aber letztendlich zu einer Kollision fuehren kann, waehrend durch die Beibehaltung der urspruenglichen Fahrtrichtung der Unfall haette vermieden werden koennen. Die Kompensation dieses Reflexes erfolgt mithilfe geeignet erscheinender Assistenzsysteme. Das ausgewertete Gutachtenmaterial vom Buero fuer Unfallanalytik in Gebenbach zeigt eine hohe Wahrscheinlichkeit fuer den virtuellen Greifreflex bei Einbiegen- / Kreuzen-Unfaellen, bei Ueberschreiten-Unfaellen und bei Unfaellen im Laengsverkehr. Da die Reaktionsaufforderungen ueberwiegend von rechts erfolgen, loesen diese Reaktionen durch Ausweichen, gelegentlich in Verbindung mit einer Bremsung, nach links aus. Zur Kollisionsvermeidung sind eine Umfelderfassung und -interpretation, eine Situationsanalyse und Manoeverentscheidung erforderlich. Der Eingriff erfolgt in die Laengs- und die Querdynamik. Die Anpassung und Anwendung von derzeit verbauter Sensorik (in Serie oder in Erprobung) ist moeglich. Die aktuelle Gesetzeslage ist nur in geringem Umfang zu veraendern. Die Vermeidung der Produkthaftung durch die Automobilhersteller bedarf besonderer Anstrengungen bei der Systementwicklung von selbststaendig eingreifenden Systemen. Bei einer vorsichtigen Abschaetzung der Wirksamkeiten derartiger Systeme zwischen 25 und 75 % ergibt sich eine Vermeidung von 104 toedlich, 1.897 schwer und 9.099 leicht Verletzten und ein Reduzierungspotenzial an Verletzungsfolgekosten von etwa 688 Millionen Euro bei einem volkswirtschaftlichen Gesamtschaden von etwa 24 Milliarden Euro (Jahr 2012). ABSTRACT IN ENGLISH: The virtual grasp reflex (VGR) is a reaction that follows a pseudo reflex, where the reflex is a reaction by the human body to a stimulus to its nervous system. The paper examines the perception of a conflict situation between the collision object and collision opponent and how this is resolved. The object of the study is a reflex reaction to avoid an assumed danger but which can itself ultimately result in a collision. The compensation of this reflex is achieved with the aid of suitable assistance systems with the objective of avoiding potential collisions. (A)
-
Availability:
- Find a library where document is available. Order URL: http://worldcat.org/issn/07242050
-
Authors:
- Kramer, F
- Israel, M
- Publication Date: 2014-11
Language
- German
Media Info
- Media Type: Print
- Features: Figures; References; Tables;
- Pagination: pp 390-9
-
Serial:
- VERKEHRSUNFALL UND FAHRZEUGTECHNIK
- Volume: 52
- Issue Number: 11
- Publisher: VIEWEG VERLAG / GWV FACHVERLAGE GMBH
- ISSN: 0724-2050
Subject/Index Terms
- ITRD Terms: 1441: Antikollisionssystem; 8743: Fahrerassistenzsystem; 1243: Pkw; 2247: Reflex
- Subject Areas: I91: FAHRZEUGKONSTRUKTION;
Filing Info
- Accession Number: 01561177
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Files: ITRD
- Created Date: Apr 27 2015 9:35AM