Instandsetzung und Ertuechtigung der Kochertalbruecke bei Geislingen. Von der Nachrechung bis zur Ausfuehrung

Rehabilitation and strengthening of Kochertalbruecke near Geislingen. From recalculation to execution

Die im Jahre 1979 fertiggestellte Kochertalbruecke im Zuge der A 6 Heilbronn-Nuernberg bei Geislingen ist nach wie vor die hoechste Bruecke Deutschlands. Aufgrund ihrer Gestaltung und der bei der Herstellung angewendeten innovativen Verfahren bildet diese Spannbetonbruecke einen Meilenstein der Ingenieurskunst im Brueckenbau. Beim Entwurf des Bauwerks war nicht abzusehen, wie stark sich die Verkehrsbelastung vergroessern wuerde. Eine im Jahr 2007 durchgefuehrte Hauptpruefung ergab bei der Bewertung eine Zustandsnote von 3,0. Der Bauherr entschloss sich aufgrund der ermittelten Schaeden zu einer grundhaften Instandsetzung. Eine nachfolgende Untersuchung mit stufenweisen Nachrechnungen zur Eignung des Bauwerks fuer die Brueckenklasse 60/30 ergab Defizite im Hinblick auf die Tragfaehigkeit und Dauerhaftigkeit. Die Durchfuehrung und Bewertung der Nachrechnungen werden eingehend beschrieben. Defizite ergaben sich in Laengsrichtung bei der Biege- und Torsionslaengsbewehrung, bei der Druckstrebentragfaehigkeit der Stege und beim Anschluss der Zug- und Druckgurte, sowie bei der Querkrafttragfaehigkeit der Fahrbahnplatte. Es zeigte sich, dass insbesondere eine Verstaerkung der Querkrafttragfaehigkeit erforderlich ist. Als Loesung blieb nur eine Stegbreitenerhoehung durch eine entsprechend schubsteif angeschlossene Vorsatzschale, da andere Massnahmen aus geometrischen Gruenden ausgeschlossen werden mussten. Die Vorsatzschale ist mit den bestehenden Stegen kraftschluessig zu verduebeln, um die Einleitung der Querkraft in die Vorsatzschale zu gewaehrleisten. Die Gurtanschluesse mussten ebenfalls verstaerkt werden. Das erfolgte entsprechend der aus dem Fachwerkmodell berechneten Zugkraft durch zusaetzlich angeordnete Stabspannglieder. Alle Ergebnisse der Nachrechnung flossen in eine Machbarkeitsstudie ein. Entsprechend der Machbarkeitsstudie wurden folgende Verstaerkungsmassnahmen vorgeschlagen: Stegverstaerkung und Bodenplattenverstaerkung im Stuetzenbereich, Verstaerkung der Gurtanschluesse an die Bodenplatte und Verstaerkung der Druckstrebenanschluesse an die Kragarme. Ergaenzend zur Machbarkeitsstudie erfolgte eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung nach RI-WI-BRUE, die in Anbetracht des guten Bauwerkszustands die Variante Ertuechtigung plus Instandsetzung stuetzte. Als Ergebnis beider Untersuchungen entschloss sich der Bauherr, die Bruecke durch Verstaerkungsmassnahmen zu ertuechtigen und auch eine Instandsetzung durchzufuehren. ABSTRACT IN ENGLISH: The Kochertalbruecke, located near Braunsbach-Geislingen, is the highest viaduct in Germany and is a distinguished example of the art of engineering based on the aesthetics and the use of innovative technical procedure during the manufacturing. Due to this, the desirable aim of the recalculation and the planning process of the rehabilitation and strengthening was the maintenance of this monument. As the East-West-connection has been noticeably less frequented in the 1970s, traffic loads were reduced during calculation at that time. But nowadays more than 50.000 cars drive on the affected route section of the federal motorway A6 each day. Therefore, the current traffic volume exceeds the one stated in the past. Due to the investigative engineering and with considerations, which exceed usual structures, it was possible to reveal the "silent" reserves of the still impressive monument. Finally owing to the luck of assiduous engineers and to the farsightedness and to the sense of responsibility of the client, the bridge was saved from the demolition. (A)

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: Figures; References;
  • Pagination: pp 147-57
  • Serial:
    • Bauingenieur
    • Volume: 90
    • Issue Number: 4
    • Publisher: Springer-VDI-Verlag GmbH
    • ISSN: 0005-6650

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01565421
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jun 1 2015 1:35PM