Pummersdorfer Tunnel - Wasserverhaeltnisse im seicht liegenden Tunnel

Pummersdorfer Tunnel. Water conditions in the shallow tunnel

Vorgestellt wird der einroehrige zweigleisige Eisenbahntunnel Pummersdorf der Westbahn zwischen Wien und Wels in Oesterreich. Es wird auf die geologischen Rahmenbedingungen eingegangen und dabei insbesondere die Auswirkungen von Bergwasserzutritten dargestellt. Der rund 3,5 Kilometer lange Tunnel verlaeuft oberflaechennah mit maximal 25 Metern Ueberdeckung im verwitterten beziehungsweise unverwitterten Miozaenschlier, der durch quartaere Kiese ueberlagert wird. Der Vortrieb schneidet zwei Grundwasserhorizonte an, die ueber Kluefte im Schlier und Poren im Schotterhorizont miteinander verbunden sind. Ausgefuehrt wird der Vortrieb des Tunnels in zyklischer Bauweise mit druckwasserentlastendem Ausbau. Wegen der schwierigen Bergwassersituation wurden zur Absenkung des Wasserspiegels in den Klueften sechs Schaechte fuer die Sicherheitsausgaenge dem Vortrieb vorauseilend abgeteuft. Durch diese Massnahme konnte in einem Bereich von circa 150 Meter um den jeweiligen Schacht eine Absenkung des Bergwasserspiegels knapp ueber die Tunnelsohle erreicht werden. Die Wasserzutritte beim Vortrieb beschraenkten sich daher mit Ausnahme des Bereichs der Tunnelsohle auf ein beherrschbares Mass. Der Wasserzutritt zur Sohle mit einer starken Produktion von Schlamm erforderte den Aufbau von Fahrsohlen mit einem zweilagigen Geotextil und einer darauf aufgebrachten Schotterschicht. Die Schlammfracht war zeitweise so hoch, dass neben den vorhandenen Absetzmoeglichkeiten fuenf hintereinander geschaltete Stahlcontainer installiert werden mussten. Anfaenglich fuehrte man den gesammelten Schlamm einer Kammerfilterpresse zu und presste ihn aus, spaeter wurde der Schlamm in Becken gelagert. Bei starkem Wasseranfall im nachlaufenden Sohlvortrieb war zwingend eine temporaere Baudrainage vorzusehen. Infolge des Bergwasserabflusses im Tunnel kam es zu einer Beeinflussung des hydrogeologischen Umfeldes, die auch die Wassernutzung durch Brunnen beeintraechtigte. Nach Fertigstellung des Tunnels mit Verpressung der Baudrainage wird sich ueber einen laengeren Zeitraum der urspruengliche Wasserspiegel wieder einstellen, aber unmittelbar um den Tunnel verbleibt dauerhaft eine Absenkung des Bergwasserspiegels. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass der Einflussbereich des Tunnelbauwerks auf die Hydrogeologie eine nennenswert groessere Ausdehnung - bis zu 1,5 Kilometer - erreicht als prognostiziert. ABSTRACT IN ENGLISH: The Westbahn line between Vienna and Wels in Austria is being upgraded to four tracks to improve its capacity and performance for passenger and goods traffic. The opening of the section “Gap-closing Sankt Poelten-Loosdorf (GZU)” in 2017 will complete the four-track Westbahn line between Vienna and Linz. The Pummersdorfer Tunnel is the last tunnel in this section and is designed as a single-bore two-track tunnel with a length of 3.5 km. The tunnel runs close to the surface with a maximum of 25 m overburden in weathered or unweathered Miocene schlier (marl). The driving of the tunnel encountered two groundwater horizons, pore groundwater in the quaternary cover gravels above the tunnel crown and water in the joints of the Miocene schlier in or just above tunnel level. Some unexpected heavy water inrushes occurred during tunnelling. The article first gives an overview of the project and the geological conditions and is then concerned with the effects of the groundwater inflows on the tunnelling works and the groundwater use in the near vicinity. (A)

Language

  • German
  • English

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Filing Info

  • Accession Number: 01559909
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Apr 7 2015 11:37AM