Planung und Bau einer semiintegralen Eisenbahnueberfuehrung in Walztraeger-in-Beton (WiB)-Bauweise / Design and construction of a semi-integral railway overpass using the "rolled steel girders in concrete" (WiB) construction method

Die in den Jahren 1898/99 errichtete Eisenbahnueberfuehrung Grossenhainer Strasse in Dresden genuegt nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Eisenbahnbetrieb und musste daher durch einen Neubau ersetzt werden. Beschrieben werden die Planung und der Ersatzneubau dieses Bauvorhabens. Bei der bestehenden Bruecke handelt es sich um eine dreifeldrige genietete Trogbruecke aus Stahl mit flach gegruendeten Widerlagern, die als Schwergewichtsmauern ausgefuehrt wurden. Unter der Bruecke liegen zwei zweistreifige Strassenfahrbahnen, grosszuegige Fussgaengerbereiche und eine zweigleisige Strassenbahnlinie. Wegen der sensiblen innerstaedtischen Lage und der benachbarten Bauwerke erfolgte eine gestalterische Begleitplanung, die den Anforderungen an eine "Brueckenfamilie" genuegen sollte. Geplant und ausgefuehrt wurden zwei zweigleisige Ueberbauten in der Bauweise Walztraeger-in-Beton (WiB) als Durchlauftraeger ueber drei Felder. Die vorhandenen Widerlager blieben weitgehend erhalten. Die Mittelstuetzen sind in schlanke, 0,65 Meter dicke einzelne Stahlbetonscheiben von 4,5 Metern Laenge aufgeloest, die zur Abtragung von Brems- und Anfahrlasten biegesteif mit dem Ueberbau verbunden sind. Die Lagerung auf den Widerlagern erfolgt durch Elastomerlager. Nach neuerer Begriffsbildung handelt es sich somit um eine semi-integrale Bruecke. Die Gruendung der Pfeilerscheiben in Achse 20 erfolgt auf Grossbohrpfaehlen und die der Achse 30 auf einem Pfahlbock, der die Brems- und Anfahrlasten aufnimmt. Ziele der Gestaltung waren die Nachbildung des aeusseren Erscheinungsbildes der historischen Bruecke, die Einpassung in die staedtebauliche Situation und ein filigranes Aussehen. Die statische Berechnung des Bauwerks einschliesslich der Unterbauten erfolgte mit einem raeumlichen Finite-Element-System. Die Gruendungen waren so zu entwerfen, dass sie den Anforderungen an eine integrale Bauweise genuegen. Dies bedeutet eine Wahl der Steifigkeit so, dass Zwaenge entstehen, die aber weder zu gross noch zu gering sein duerfen. Dabei kommt der Erfassung der Interaktion zwischen Baugrund und Bauwerk eine besondere Bedeutung zu. Da mit der semi-integralen Bauweise noch keine hinreichenden Erfahrungen vorliegen, waren fuer das Bauwerk eine Zustimmung im Einzelfall und eine umfassende messtechnische Ueberwachung erforderlich. Eine semi-integrale Bruecke kann nicht nach den Grundsaetzen einer gelagerten Bruecke erneuert werden. Daher war ein spezielles Erneuerungskonzept zu erarbeiten. Erschwerend zur semi-integralen Bauweise kamen bei der Ausfuehrungsplanung der biegesteifen Knotenpunkte die Anforderungen aus der WiB-Bauweise hinzu. Durch Nachweis der Schienenspannungen konnten Schienenauszuege vermieden werden. Bedingt durch die innerstaedtiche Lage bei laufenden Verkehr wurde der Ersatzneubau in zwei Bauabschnitten erstellt. Abschliessend wird auf die Herstellung der Bohrpfaehle, Widerlager, Pfeiler und Rahmenecken sowie auf Transport und Verlegung der WiB-Traeger eingegangen. ABSTRACT IN ENGLISH: The existing railway overpass "Grossenhainer Strasse" in Dresden, built in 1898/99, does not comply to the latest requirements. The structure will be replaced by a modern three-span-bridge in "rolled steel girders in concrete" (Walztraeger-in-Beton, WiB) construction method with two superstructures with double track lines. During construction the rail traffic, motor vehicles and tramway will be continuously in service. With respect to the present boundary conditions, the structure represents an innovative and extremely ambitious engineering task. Due to the sensitive urban environment, ambitious visual design requirements have to be fulfilled. The new railway bridge "Grossenhainer Strasse" is an outstanding structure in respect of architectural and technical design as well as functionality. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • BRUNNER, A
    • FRUEHAUF, W
    • KOTZ, P
    • SCHANTZ, T
    • WINDISCH, D
  • Publication Date: 2014-2

Language

  • German

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  • Accession Number: 01525442
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 27 2014 4:56PM