Erneuerung des Gleistragwerks am Goeltzschtalviadukt. 160-jaehrige Gewoelbebruecke erhaelt einen modernen Fahrweg fuer den elektrifizierten Eisenbahnverkehr / The renewal of the track supporting structure at the Goeltzschtalviadukt. A 160 year old arch bridge with a new track for the electric railway

Die geplante Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke Reichenbach-Hof erforderte unter anderem einen neuen Fahrweg und die Anordnung von Oberleitungsmasten beim Goeltzschtalviadukt. Beschrieben werden die dazu durchgefuehrten Massnahmen und die zu beachtenden Randbedingungen sowie die Bauwerksgeschichte. Der 1851 dem Verkehr uebergebene Viadukt ist mit einer Laenge von 570 Metern und einer Hoehe von 78 Metern in Brueckenmitte und vier Stockwerken die weltweit groesste Bruecke aus Ziegelmauerwerk. Eine erste Anpassung der Fahrbahn an veraenderte Nutzungsbedingungen erfolgte 1930 mit dem Einbau eines auskragenden Fahrweges aus Stahlbeton. Weitere Instandhaltungs- und Umbauarbeiten erfolgten 1955, 1965 und 1977. Die jetzt vorgesehene Elektrifizierung und die Erhoehung der Streckengeschwindigkeit auf 160 km/h erforderten einen Ersatzneubau des Gleistragwerkes. Eine Verbreiterung des 1930 eingebauten Gleistragwerks schied wegen des schlechten Erhaltungszustands aus. Die Finanzierung sah einen schnellen Abfluss der Mittel vor, die zu einer Verminderung der Bauzeit von urspruenglich 24 auf 17 Monate fuehrte. Diese kurze Bauzeit unter Aufrechthaltung des Fahrbetriebs konnte nur durch die Anwendung von Halbfertigteilen aus Stahlbeton realisiert werden. Geometrische Zwaenge bei der Planung bildeten die Beibehaltung der Gleisgradiente, die Mindestdicke fuer Fertigteile und Ortbeton sowie eines ausreichenden Gefaelles fuer die Entwaesserung. Bei der Gestaltung spielten Gesichtspunkte der Denkmalpflege eine uebergeordnete Rolle. In statischer Hinsicht musste in Querrichtung die Tragwirkung des bestehenden Fahrwegs uebernommen werden. In Laengsrichtung waren wegen der nachgewiesenen Tragfaehigkeit des Bauwerks keinerlei Verstaerkungsmassnahmen erforderlich. Die Bauarbeiten am neuen Gleistragwerk erfolgten in zwei Abschnitten; zunaechst fuer das Gleis in Richtung Leipzig und anschliessend fuer das Gleis in Richtung Hof. Insgesamt umfassten die Bauarbeiten: Abbruch der Bestandskappen, Teilabbruch des vorhandenen Gleistragwerks, Montage der Kragarm-Halbfertigteile, Herstellung des Gleistragwerks in Ortbeton, Einbau einer neuen Entwaesserung, Abdichtung der Ortbetonplatte, Herstellen der Kappen und Schotterbalken, Montage der Bruestungsfertigteile sowie die Montage der Oberleitungsanlage und der Einbau von Schotter und Gleisen. Die Anlieferung der Baustoffe, Bauhilfsstoffe und Fertigteile erfolgte ueber Baustrassen von den beiden Brueckenenden aus. Die Inbetriebnahme des Gleises in Richtung Leipzig konnte termingerecht am 1. April 2011 erfolgen. Der planmaessige Verkehr in Gegenrichtung wurde am 31. Oktober 2011 aufgenommen. ABSTRACT IN ENGLISH: Due to the planned electrification of the railway-track from Reichenbach to Hof by the Deutsche Bahn an enlargement of the bridge-head of the Goeltzschtalviadukt had to be realised in a very short time. By using a cantelivered structure the conditions for a modern track for speeds up to 160 km/h had to be created. At the same time the space for the fastenings of the catenary masts had to be erected. In addition to a variety of construction and management constraints the aspects of historic preservation were at the center of planning and construction. The conflict between the requirements of a modern infrastructure and the desire to preserve existing peculiarities resulted in interesting compromise solutions. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • BOESCHE, T
    • BUCHMANN, L
    • SIEBER, M
    • DOERING, K -
  • Publication Date: 2014-2

Language

  • German

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  • Accession Number: 01525441
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 27 2014 4:56PM