Auto der Zukunft fuer Aeltere?

Die Automobilindustrie stellt kein Fahrzeug als speziell fuer altere Autofahrer entwickelt vor. Dies liegt vermutlich vorrangig an der Befuerchtung, dass ein solches „Seniorenauto“ aufgrund eines negativen Stigmatisierungseffektes kaum Marktchancen haette. Tatsaechlich werden jedoch Fahrzeuge und Fahrerunterstuetzungssysteme entwickelt, von denen insbesondere aeltere Autofahrer profitieren sollen. Dargestellt wird, welche mobilitaets- und sicherheitsrelevanten Veraenderungen im Alter zu erwarten sind und welche Beduerfnisse fuer die Gestaltung der Mobilitaet von Senioren relevant werden koennen. Des Weiteren wird eroertert, welche Gestaltungsoptionen von Kraftfahrzeugen eine moeglichst beduerfnisgerechte und den veraenderten Leistungsanforderungen im Alter entsprechende Fahrzeugnutzung bieten. Es wird eine eigene Pilotstudie vorgestellt, die einen ersten Einblick in die aktuelle Motivations- und Beduerfnisstruktur aelterer Menschen bezueglich ihrer Mobilitaetsgestaltung ermoeglichen und daraus erste Ableitungen fuer ein Auto der Zukunft fuer Aeltere erlauben soll. Eine grosse Staerke des eigenen Autos liegt laut der berichteten Pilotstudie in der von den Aelteren selbst wahrgenommenen hohen Flexibilitaet dieses Verkehrsmittels, das eine schnelle, sichere und komfortable Mobilitaet ermoeglicht. Diese Faktoren koennen das Auto im Alter zu einem zentralen Werkzeug zur Erhaltung von Unabhaengigkeit, Aktivitaet und Lebensqualitaet werden lassen. Aktuelle Bemuehungen der Automobilindustrie fokussieren insbesondere Komfort- und Informationsaspekte, um die Attraktivitaet des Autos fuer die Zielgruppe der Aelteren zu erhalten. Diese Entwicklung kommt den Aelteren grundsaetzlich entgegen. Kritisch kann jedoch die damit verbundene erhoehte Bedienkomplexitaet werden - dies gilt insbesondere deshalb, weil bei Fahrerunterstuetzungssystemen verstaerkt auf Informationssysteme gesetzt wird, seltener auf aktive Uebernahme einzelner Fahraufgaben. Genau dorthin geht allerdings der Wunsch der Aelteren: Sie wollen von der aktiven Fahrzeugfuehrung gaenzlich oder zumindest von Teilaufgaben befreit werden. Sie wollen mit moeglichst geringem Aufwand flexibel und unabhaengig zu ihren Wunschorten gelangen, dabei moeglichst unaufwendig Dinge transportieren koennen. Gelaenge es also, Mobilitaetsalternativen zum heutigen Auto zu schaffen, die bei gleichbleibender Flexibilitaet und Unabhaengigkeit eine sichere und leicht bewaeltigbare Mobilitaet ermoeglichen, so kaeme dies den aelteren Menschen entgegen. Ob dies ueber neue Entwicklungen der Automobilindustrie erreichbar ist oder grundsaetzlich andere, „automatisierte" Mobilitaetskonzepte erfordert, muesste in vertiefenden Studien untersucht werden.

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: References; Tables;
  • Pagination: pp 239-65
  • Monograph Title: Mobilitaet und demografische Entwicklung
  • Serial:
    • Mobilitaet und Alter
    • Issue Number: 7
    • Publisher: TUEV MEDIA GMBH, TUEV RHEINLAND GROUP
    • ISSN: 1862-6432
    • EISSN: 1862-6424

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01506855
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 9783824917570
  • Files: ITRD
  • Created Date: Feb 11 2014 9:08AM