Sicherheits- und lueftungstechnische Gegenueberstellung von Nothaltestellen sehr langer Eisenbahntunnel / Comparison of safety and ventilation aspects of emergency stations in very long railway tunnels

In sehr langen Eisenbahntunneln mit Laengen von mehr als 20 Kilometern werden, meist in Tunnelmitte, Nothaltestellen (NHS) angelegt, die im Stoerfall angefahren werden koennen. Der Beitrag vergleicht einige dieser NHS im Hinblick auf die bauliche und lueftungs- beziehungsweise sicherheitstechnische Ausgestaltung. Ausserdem werden die projektspezifischen Randbedingungen und Vorgaben, die bei der Planung der NHS zu beruecksichtigen sind, aufgezeigt. Die Gegenueberstellung erfolgt fuer den Gotthard Basistunnel und den Loetschberg Basistunnel in der Schweiz sowie den Brenner Basistunnel, den Semmering Basistunnel und den Koralmtunnel in Oesterreich. Hauptziel der baulichen und sicherheitstechnischen Ausgestaltung von NHS ist es, optimale Bedingungen fuer die Selbstrettung und anschliessende Evakuierung im Stoerfall zu schaffen. Eine NHS besteht im Wesentlichen aus den Nothaltebereichen fuer die Zuege und einem Wartebereich, der ueber einen Verbindungstunnel mit den Haltebereichen verbunden ist. Die Anforderungen an NHS werden hinsichtlich der anzuwendenden Richtlinien, Normen und Vorgaben der Behoerden sowie der projektspezifischen Anforderungen, die zu unterschiedlichen Ausgestaltungen von NHS fuehren koennen, erlaeutert. Gegliedert ist die Gegenueberstellung der Ausgestaltung von NHS jeweils in die beiden Abschnitte "Tunnelsystem, Lage und Gestaltungsmerkmale der NHS" und "Funktionsweise der NSH und des Lueftungssystems im Stoerfall". Aus den Vergleichen koennen einige wesentliche Schluesse gezogen werden: 1. Tunnelsysteme mit zwei eingleisigen ueber Querschlaege verbundene Haupttunnel mit NHS haben sich bei Tunnelprojekten mit Laengen von mehr als 20 Kilometern bewaehrt. 2. NHS ermoeglichen bei einem Stoerfall, zum Beispiel bei einem Zugbrand, mit Halt in der NHS eine sichere Selbstrettung und Evakuierung der Fahrgaeste. 3. Die Anlage und Ausgestaltung der NHS muss fuer jeden Tunnel individuell nach den jeweiligen projektspezifischen Randbedingungen erfolgen. Neben den sicherheits- und lueftungstechnischen Kriterien sind dabei auch Kosten, Termine, Zuverlaessigkeit, Verfuegbarkeit, Wartung sowie Eignung der Anlage fuer Klimatisierungen im Normalfall zu beachten. 4. Unterschiede bestehen insbesondere in der Lage und Anordnung der Nothaltebereiche und des Wartebereichs, der Anzahl der Verbindungsstollen vom Nothaltebereich in den Wartebereich sowie in der lueftungstechnischen Erschliessung der NHS. ABSTRACT IN ENGLISH: In very long rail tunnels (longer than 20 km), emergency stations (Nothaltestellen, NHS) are provided for trains to stop in case of an incident. Emergency stations are constructionally detailed and equipped so that the passengers can be evacuated quickly and safely in case of an incident such as a fire in a train. Such emergency stations are provided in the existing Loetschberg Base Tunnel (Switzerland, opened 2007) and similar tunnels that are currently under construction, the Gotthard Base Tunnel (Switzerland), Brenner Base Tunnel (Austria), new Semmering Base Tunnel (Austria) and Koralm Tunnel (Austria). The article compares and explains in detail the ventilation and safety aspects of emergency stations and the construction detailing, ventilation and safety equipment, which have to be considered in the design of an emergency station. (A)

Language

  • German
  • English

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Filing Info

  • Accession Number: 01505905
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 28 2014 9:20AM