Auswirkung einer kontaktanalogen Anzeige auf die Querfuehrung hochautomatisierter Fahrzeuge

Durch immer leistungsstaerkere serienmaessig verbaute Umfeldsensorik in Fahrzeugen koennen immer mehr Fahraufgaben vom Menschen auf die Automation uebertragen werden. Bisher sind die Folgen und Auswirkungen der Teilautomation auf den Menschen jedoch noch nicht ausreichend erforscht. Es stellt sich zunehmend die Frage nach der ergonomischen Gestaltung, die Verhaltensaenderungen des Fahrers und bekannte Automationseffekte, wie Hypovigilanz oder das Out-of-the-Loop-Phaenomen beruecksichtigt. Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefoerderten Projektes „H-Mode“ wurde eine Simulatorstudie zur Auswirkung einer kontaktanalogen Anzeige beim hochautomatisierten Fahren durchgefuehrt. 24 Versuchspersonen absolvierten im statischen Fahrsimulator jeweils zwei Versuchsfahrten mit der Auspraegung „mit Anzeige“ und - als Referenzfahrt - „ohne Anzeige“. Beide Fahrten wurden ausschliesslich mit einer Automation in Laengs- und Querfuehrung (ACC und Lane Keeping Assist System, LKAS) durchfahren. Bei der Fahrt „mit Anzeige“ wird der Fahrer durch eine Trajektorie im kontaktanalogen Head-Up-Display visuell in seiner Fahraufgabe unterstuetzt, indem sie anzeigt, welcher Fahrstreifen von der Umfeldsensorik des Fahrzeugs erkannt wird und dass die Automation auf diesen Fahrstreifen regelt. Um die Auswirkung der Trajektorie als kontaktanaloge Anzeige auf das Fahrverhalten des Fahrers herauszuarbeiten, wird die Querfuehrung des Assistenzsystems mit Fehlfunktionen beaufschlagt und damit ein Fahrereingriff erzwungen. Der Fahrer soll den Systemfehler identifizieren und sowohl schnell als auch richtig eingreifen, um moegliche kritische Situationen zu entschaerfen. Zur Beurteilung der objektiven Fahrleistung werden als abhaengige Variable das Verlassen des Fahrstreifens und aus den fahrdynamischen Daten die maximale Querablage des Fahrzeugs bei der Falscherkennung des Fahrstreifens analysiert. Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass in kritischen Situationen mit Kollisionsgefahr die kontaktanaloge Anzeige dem Fahrer hilft, eine geringere Querablage zu produzieren. Ein signifikanter Zusammenhang zwischen einer Anzeige und dem Ueberschreiten der Fahrstreifenmarkierung konnte nicht belegt werden, was aber auch den methodischen Herausforderungen von kleinen Stichprobengroessen und Fehlfunktionen als seltenen Ereignissen geschuldet sein kann.

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: Figures; References;
  • Pagination: 75-86
  • Monograph Title: Fahrerassistenz und Integrierte Sicherheit. 28. VDI/VW-Gemeinschaftstagung am 10. und 11. Oktober 2012 in Wolfsburg
  • Serial:
    • VDI-Berichte
    • Issue Number: 2166
    • Publisher: VDI Verlag GmbH
    • ISSN: 0083-5560

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01501128
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 978-3-18-092166-2
  • Files: ITRD
  • Created Date: Dec 11 2013 9:39AM