Mobilitaetspyramide und Active-Mobility-Index (AMI). Soziale Innovationen des Netzwerks Slowmotion

Das Netzwerk Slowmotion hat im Rahmen des Muenchner Klimaherbsts im Oktober 2010 in den Muenchner Zukunftssalon eingeladen. Ziel war es, Bewegungsarmut, Raserei, der Abhaengigkeit vom Oel, einem klimaunvertraeglichen und flaechenverbrauchenden Verkehr und den einhergehenden Einschraenkungen bei der Qualitaet und Attraktivitaet des oeffentlichen Raums entgegenzutreten. Vorgestellt wurde die vom Netzwerk erarbeitete "Mobilitaetspyramide". Es hat sich im Ernaehrungsbereich gezeigt, dass solche Pyramiden geeignet sind, die Erkenntnisse der Wissenschaft anschaulich darzustellen und dass sie sowohl fuer den persoenlichen Erkenntnisgewinn als auch fuer die oeffentliche Debatte einsetzbar sind. Koeperliche Aktivitaet ist heute zur Gesunderhaltung des Einzelnen als unerlaesslich und die Mobilitaet aus eigener Koerperkraft als wesentlicher Bestandteil eines zukunftsvertraeglichen Lebensstils erkannt worden. Deshalb steht am Fuss der Mobilitaetspyramide die Aktive Mobilitaet (Mobilitaet aus eigener Koerperkraft). Die verschiedenen Formen der passiven Mobilitaet (Personenbefoerderung mit motorisierten Verkehrsmitteln) finden in den darueber liegenden Stockwerken der Pyramide Platz. Die Stockwerke stehen fuer Entfernungsklassen, die motorisierten Verkehrsmittel zu ihrer Ueberwindung werden entsprechend zugeordnet. Zugrunde gelegt wird das Zeitbudget fuer die zurueckgelegten Wege. Die Zeitanteile fuer die verschiedenen Mobilitaetsarten bestimmen die Groesse der einzelnen Stockwerke und ergeben die persoenliche Mobilitaetspyramide. Die zweite Seite der Mobilitaetspyramide ist das "Fossile Zeitbudget" und wurde vom Netzwerk im Oktober 2011 vorgestellt. Diese Pyramide bietet Ansatzpunkte zur Reduzierung der Oelabhaengigkeit. Vergleichbar zum Body-Mass-Index (BMI), der in der Medizin oft im Zusammenhang mit der Ernaehrungspyramide eingesetzt wird, wurde der Mobilitaets-Energie-Index (MEI) vom Netzwerk erarbeitet, der auf zwei Komponenten fusst: dem Anteil der aktiven Mobilitaet am gesamten Mobilitaetszeitbudget und dem absoluten fossilen Energieverbrauch fuer passive Mobilitaet gemessen in Liter Dieselaequivalent pro Jahr. Inzwischen hat sich gezeigt, dass der Aktive-Mobilitaets-Index (AMI), der den Anteil der aktiven Mobilitaet aus eigener Koerperkraft am gesamten Mobilitaetszeitbudget darstellt, am einfachsten nachvollziehbar und verstaendlich ist. Gerade Menschen, die zunaechst ueberzeugt sind, dass sie aufgrund ihrer Gegebenheiten kaum Wahlmoeglichkeiten haben und auf motorisierte Verkehrsmittel angewiesen sind, koennen Alternativen entdecken.

  • Availability:
  • Authors:
    • Held, M
    • Neun, M
    • SCHINDLER, J
  • Publication Date: 2013-3

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: References;
  • Pagination: pp 4-9
  • Serial:
    • Verkehrszeichen
    • Volume: 29
    • Issue Number: 1
    • Publisher: VZ Dr. Kalwitzki
    • ISSN: 0179-535X

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01485587
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jul 3 2013 10:23AM