Thirra Tunnel Albanien - mit einem klaren Konzept zum Erfolg / Thirra Tunnel, Albania - with a straight concept to success

Die Ueberlegungen und Massnahmen zum Weiterbau des 5.650 Meter langen, zweiroehrigen Thirra-Tunnels in Albanien nach dem Verbruch eines etwa 60 Meter langen Tunnelteilstuecks werden beschrieben. Im Sommer 2009 befand sich der Autobahntunnel mit Ueberdeckungen von bis zu 500 Metern im zentralen Teil auf einer Laenge von etwa 1.000 Metern in einem sehr kritischen Zustand. Es waren grosse Konvergenzen, Setzungen und Sohlhebungen aufgetreten, bevor es zum Verbruch kam. Die geologische Erkundung vor dem Vortrieb beschraenkte sich auf eine Oberflaechenkartierung entlang der Tunneltrasse und auf Bohrungen in den Portalbereichen trotz der starken tektonischen Beanspruchung des Gebirges. Urspruenglich war der Tunnel mit einem Hufeisenprofil geplant, das auch bei den ersten 2.500 Metern Vortrieb ausgefuehrt worden war. Der Ausbruch erfolgte nach den Grundsaetzen der NOET. Im zentralen Teil fuehrte das gestoerte Gebirge zu Schwierigkeiten bei der Profilhaltung, Bettung der Stahlboegen und dadurch bedingt zu Setzungen und starken Konvergenzen. Trotz dieser Probleme wurden beide Tunnelroehren im ersten Halbjahr 2009 durchgeschlagen. Trotz etlicher Zusatzmassnahmen zur Stabilisierung des Tunnels gingen die Konvergenzen im zentralen Bereich weiter. Auf eine vorauseilende Sicherung wurde jedoch auch jetzt noch verzichtet. Hinzu kam politischer Druck, tagsueber den Urlaubsverkehr durch den im Bauzustand befindlichen Tunnel zuzulassen. Die Probleme fuehrten schliesslich zur Einschaltung eines Beratergremiums und zu Krisensitzungen nach dem eingetretenen Verbruch. Auf den Sitzungen wurden weitere umfangreiche Stabilisierungsmassnahmen beschlossen. Die durchgefuehrten Massnahmen fuehrten innerhalb weniger Tage zu einer Beruhigung des Gebirges und zu einer deutlichen Verbesserung der Standsicherheit. An die Sofortmassnahmen schloss sich eine Umplanung des Vortriebskonzepts und des Tunnelquerschnitts an. Man war sich einig, dass man nur mit einer geschlossenen, steifen Schale die Probleme beheben konnte. Letztlich kam ein annaehernd kreisfoermiger Querschnitt mit einer 35 Zentimeter starken Spritzbetonschale zur Ausfuehrung. Ausserdem wurde der Bauablauf so festgelegt, dass nach einem maximal 10 Meter vorauseilenden Kalottenausbruch der Ringschluss herzustellen war. Die Wiederherstellung der Aussenschale erfolgte unter hohem politischen Druck seitens der albanischen Regierung mit einem Termin in Mai 2010 zur Befahrbarkeit einer Roehre vor dem Sommerreiseverkehr. Der Termindruck erhoehte sich dadurch, dass die Bauleitung und die Mineure mit einigen Komponenten der neuen Vorgehensweise (Verwendung von Gitterboegen und Spiessen) nicht vertraut waren. Die Innenschale wurde bewehrt in einer Dicke von 60 cm ausgefuehrt. ABSTRACT IN ENGLISH: The 5.65 km long Thirra motorway tunnel experienced major problems during the summer of 2009 in a central 1,000 m long section through a fault zone with 500 m overburden. The tunnel showed large convergence, settlement and invert heave. In early November 2009, a 60 m long section of the south tube collapsed. A team of tunnel consultants including Dr. Sauer and iC were engaged to analyze the situation and make suggestions for a modified design. This resulted in a completely new concept for re-profiling, re-mining the collapse and inner lining. The basic principles followed were optimization of the shape to near-circular, very short ring closure and stiff lining. This concept was implemented by the contracting JV at record speed and worked perfectly. The displacements of the primary lining were very small and the loads within limits. (A)

Language

  • German
  • English

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Filing Info

  • Accession Number: 01484488
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jun 20 2013 12:06PM