Risikobewertung als Basis fuer Investitionsentscheidungen / Investment decisions based on risk assessment

Die Frage nach der Sicherheit in einer bestimmten Situation kann nicht mit "etwas ist entweder sicher oder unsicher" beantwortet werden. Diese Frage kann nur mit der Angabe einer Wahrscheinlichkeit beantwortet werden, mit der ein bestimmter Schadensfall eintritt, weil es absolute Sicherheit nicht gibt. Der EC7 in Verbindung mit dem EC0 verknuepft daher im semiprobabilistischen Sicherheitskonzept Zuverlaessigkeitsklassen (Wahrscheinlichkeiten des Versagens, RC1 bis RC3), Schadensfolgeklassen (CC1 bis CC3) und (Teil-) Sicherheitsbeiwerte. Untersuchungen der Europaeischen Kommission, Generaldirektion fuer Energie und Transport, haben gezeigt, dass in verschiedenen Laendern stark unterschiedliche Betraege fuer die Verhinderung von Todesfaellen bei Verkehrsunfaellen ausgegeben werden. Die Skala reicht dabei von 56.000 Euro bis zu 3,2 Millionen Euro. Auf der anderen Seite haben Untersuchungen von Morgan gezeigt, dass Menschen bereit sind, im Privatleben (zum Beispiel Sport) wesentlich hoehere Risiken einzugehen als im Berufsleben. Die unterschiedliche Bewertung eines Menschenlebens wird anhand des Vergleichs der Investitionen in Verkehrssicherheit und in den Schutz der Naturgefahren demonstriert. Grundlage fuer die Antwort auf die Frage "Was darf Sicherheit kosten?" muss daher der Begriff "Risiko" im Sinne "Risiko = Schaden mal Eintrittswahrscheinlichkeit" sein. Dieser Begriff wird am Beispiel der norwegischen Risikomatrix erlaeutert. Die Antwort auf die Frage "Was darf Sicherheit kosten?" muss eine Kosten-Nutzen-Rechnung sein. Die Kosten sind dabei die Kosten, mit der eine bestimmte Risikoreduktion (= Nutzen) erreicht werden kann. Im Fall der Grosshangbewegung Laerchberg-Galgenwald bei Murau wurde die Entscheidung, welche Stabilisierungsmassnahmen zu treffen sind, auf Basis einer Kosten-Nutzen-Rechnung getroffen. Der Vergleich verschiedener Faelle zeigt, dass das Niveau tolerierter Risiken und die Aufwendungen fuer die Reduktion der Risiken in unterschiedlichen Situationen sehr unterschiedlich sind und dringend einer Vereinheitlichung beduerfen, um Entscheidungen ueber Investitionen fuer Risikoreduktionen auf einer rationalen Basis treffen zu koennen. (A) ABSTRACT IN ENGLISH: Reflecting on the safety of a certain situation can never be answered with a clear "either - or". This question can only be answered by the evaluation of the occurrence probability of damage, because absolute safety does not exist. The answer to the question: "what may safety cost?" must therefore be based on the definition of "risk" as "risk = damage times probability of occurrence". The answer must therefore be a cost-benefit calculation, costs making risk reduction (= benefit) possible. The different evaluation of what the safety of a human life may cost is demonstrated by comparing investments in traffic safety and in protection from natural disasters. Comparing different cases shows that the levels of tolerated risks and investments in risk reduction differ enormously and makes a common framework highly necessary to be able to make decisions on investments and risk reduction on a rational basis. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • POISEL, R
    • HOFMANN, R
    • MOELK, M
  • Publication Date: 2012-10

Language

  • German
  • English

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Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01456776
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Dec 12 2012 9:25AM