Rehabilitationsverlauf verkehrsauffaelliger Kraftfahrer / The rehabilitation of drivers who have committed repeated or serious driving offences
Befragungen zum Rehabilitationsverlauf bei 1.631 MPU-Kandidaten haben ergeben, dass sich etwa die Haelfte (52,6 Prozent) aller Betroffenen ausreichend bis optimal informiert fuehlten. Die andere Haelfte (47,4 Prozent) bewerteten die Informationslage eher als schlecht. Die Mehrzahl aller Betroffenen gab jedoch an, dass sie wichtige Informationen hinsichtlich der Erfuellung von Voraussetzungen fuer die Wiederherstellung ihrer Fahreignung erst nach aufwaendiger Suche, zu spaet oder gar nicht erhalten haben. Gleichwohl nehmen 43,7 Prozent der Ersttaeter, wenn auch ueberwiegend verspaetet, an Kurs- und Beratungsmassnahmen vor ihrer ersten medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) teil. Diesen Personen gelingt es zu annaehernd 70 Prozent, ein positives Gutachten zu erhalten. 7,6 Prozent erhalten eine Kurszuweisung. Die Gruppe derjenigen, die im Vorfeld der Begutachtung keine Beratung absolviert haben, sind nur etwa halb so haeufig erfolgreich (37,1 Prozent) und erhalten etwa dreimal so haeufig eine Kurszuweisung (21 Prozent). Den wenigsten Personen ist mangels Information und Problembewusstsein rechtzeitig verstaendlich, dass es langfristig angelegter Einstellungs- und Verhaltensaenderungen bedarf, um die Fahreignung wiederzuerlangen. Hieraus ergeben sich zwangslaeufig erhebliche und unerwartete Zeitverluste. Die Gruppe derjenigen, die fruehzeitig und aus Sicht der Begutachtungsleitlinien auch rechtzeitig die fuer sie entscheidenden Informationen erhalten haben (ohne eine Schulungsmassnahme besucht zu haben), zeigt, dass 62,4 Prozent dieser Personen im ersten Anlauf ein positives Gutachten erhalten. Sofern diese fruehzeitig informierte Personengruppe ausserdem auch noch vor der ersten MPU eine Schulungsmassnahme besucht hat, so steigt die Erfolgsquote beim ersten Anlauf auf 81 Prozent an. Weitere 6 Prozent erhielten eine Kurszuweisung. Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Kombination aus einer fruehzeitigen Versorgung mit Problem relevanten Informationen und einer Beratungsmassnahme einen erheblich positiven Einfluss auf den Rehabilitationserfolg ausuebt (Steigerung von 37,1 auf 81 Prozent). Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse wird empfohlen, spaetestens zu Beginn der Sperrfrist eine obligatorische Statusdiagnostik mit Beratung und individueller Massnahmenplanung zu installieren. Die gesamte Rehabilitationsphase koennte dadurch fuer die Betroffenen nachhaltiger, effizienter und nachvollziehbarer gestaltet werden. Ein solches Vorgehen duerfte sich nicht nur positiv auf die Rueckfallraten auswirken sondern auch die Akzeptanz der behoerdlichen Massnahmen inklusive der Fahreignungsbegutachtung im Anschluss an die strafprozessualen Massnahmen erheblich steigern. Bericht zum Forschungsprojekt 82.324/2007 (ITRD D708443) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen. Der Volltext ist unter http://bast.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2012/378/pdf/M226.pdf verfuegbar. ABSTRACT IN ENGLISH: A survey of 1,631 candidates for the Medical Psychological Assessment (MPA - a test to determine the fitness to drive of traffic offenders) from throughout the Federal Republic of Germany showed that around half (52.6 percent) of those sitting the test felt sufficiently to optimally informed about the rehabilitation process. The other half (47.4 percent) judged the level of information to be less than satisfactory. However, the majority of the MPA candidates questioned stated that they had received important information on fulfilling the conditions necessary for the restoration of their driving licence either too late or only after considerable research, or that they had not received this information at all. Nonetheless, 43.7 percent of first offenders took part - albeit it generally too late - in preparatory courses and counselling sessions before taking the MPA for the first time. Still, almost 70 percent of these individuals managed to receive a positive assessment. 7.6 percent are obliged to attend further courses. The group of of-fenders, who did not partake in counselling prior to the MPA, achieved a successful result only about half as often (37.1 percent), and are around three times more likely to have additional courses imposed upon them (21 percent). Due to a lack of information and a lack of awareness of the real issue on the part of offenders, very few realise early enough that lasting changes in attitudes and behaviour are necessary, if they are to be judged fit to drive. The inevitable consequence is considerable and, for the individuals affected, unexpected delays before their licences can be restored. The full text is available at http://bast.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2012/378/pdf/M226.pdf.
- Record URL:
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Availability:
- Find a library where document is available. Order URL: http://worldcat.org/issn/09439315
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Authors:
- GLITSCH, E
- BORNEWASSER, M
- DUENKEL, F
- Publication Date: 2012-3
Language
- German
Media Info
- Pagination: 37S
-
Serial:
- BERICHTE DER BUNDESANSTALT FUER STRASSENWESEN. UNTERREIHE MENSCH UND SICHERHEIT
- Issue Number: 226
- Publisher: WIRTSCHAFTSVERLAG NW
- ISSN: 0943-9315
Subject/Index Terms
- TRT Terms: Aptitude; Driver rehabilitation; Driving; Expert evidence; Information management; Interviewing; Medical examinations and tests; Offenders; Psychological tests; Recidivists; Research reports
- Geographic Terms: Germany
- ITRD Terms: 8125: Deutschland; 2226: Fahreignung; 2292: Fahrerrehabilitation; 8559: Forschungsbericht; 1508: Gesetzesuebertreter; 1528: Gutachten; 8555: Information; 9147: Interview; 2157: Medizinische Untersuchung; 2276: Psychologische Untersuchung; 1519: Rückfalltäter
- Subject Areas: Data and Information Technology; Security and Emergencies; I83: UNFALL UND MENSCH;
Filing Info
- Accession Number: 01449445
- Record Type: Publication
- Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
- Files: ITRD
- Created Date: Oct 18 2012 11:20AM