Bewertung der Umweltvertraeglichkeit von Abdichtungs- und Injektionsstoffen

In Kurzform werden Veranlassung, Durchfuehrung und Ergebnisse eines Forschungsvorhabens zur Bewertung der Umweltvertraeglichkeit von Abdichtungs- und Injektionsstoffen vorgestellt. In den Zulassungspruefungen solcher Stoffe wird auch ein Nachweis der Vertraeglichkeit fuer Boden und Grundwasser gefordert. Ein Bewertungskonzept liegt jedoch bisher nur fuer Beton und zementgebundene Baustoffe vor. Ziel des Forschungsvorhabens war es, auch fuer andere Bauprodukte und Anwendungsfaelle solche Konzepte zu erarbeiten. Das vorgeschlagene Bewertungskonzept verwendet die Ergebnisse von zwei unterschiedlichen Laborversuchen. Das ist zum einen ein mehrstufiger Trogversuch fuer Abdichtungsstoffe und zum anderen ein inverser Saeulenversuch fuer Injektionsstoffe. Bei beiden Auslaugversuchen werden zu unterschiedlichen Zeitpunkten Schadstoffkonzentrationen in den Eluaten ermittelt. Diese Konzentrationen stimmen jedoch nicht mit den Einwirkungskonzentrationen auf Bauwerke im Grundwasser ueberein, sondern sind dort wesentlich geringer. Aus den Versuchsdaten ist daher ein Freisetzungsverlauf von Schadstoffen zu bestimmen und damit eine Konzentration an der Kontaktflaeche des Grundwassers mit dem Bauteil zu bestimmen. Es wurden folgende Baustoffe ausgelaugt: Bitumenbeschichtungen, ungesaettigte Polyesterharze, Acrylatgele, Zementsuspensionen und Polyurethane. Nach Ermittlung der Zeitfunktion wurden mit den Ergebnissen der Auslaugversuche Schadstoffkonzentrationen ermittelt, mit denen die Oberflaechen der Baustoffe beaufschlagt wurden. Mit Modellrechnungen erfolgten Simulationen fuer verschieden Arten von Beschichtungen. Da nicht fuer jede bauaufsichtliche Zulassung solche Transportmodellierungen vorgenommen werden sollen, gilt es, in inverser Weise zulaessige Freisetzungsraten fuer die Auslaugversuche abzuleiten. Dabei ergeben sich die mittleren Kontaktgrundwasserkonzentrationen in Abhaengigkeit von der Gesamtfreisetzungsrate. Mit Ausnahme von Acrylatgelen wurden fuer die untersuchten Bauprodukte Geradengleichungen aufgestellt. Bei Acrylatgelen ist eine Bewertung mit dem vorgeschlagenen Modellszenario wegen Ueberschreitungen der Geringfuegigkeitsschwellen fuer mehrere Parameter nicht sinnvoll. Bei der Bewertung dieser Stoffe sollte daher die nachgewiesene gute biologische Abbaubarkeit der Inhaltsstoffe mit herangezogen werden. Erfolgt dies nicht, so werden Acrylatgele die strengen Vorgaben zum Grundwasserschutz nicht erfuellen. Fuer die anderen untersuchten Abdichtungsbaustoffe koennen anhand der Geradengleichungen zulaessige Freisetzungsraten berechnet werden. Die berechneten zulaessigen Freisetzungsraten wurden den maximalen Versuchsergebnissen gegenuebergestellt und die Ergebnisse diskutiert. Titel in Englisch: Evaluation of the environmental conpatibility of building materials for sealings and groutings.

  • Availability:
  • Authors:
    • BRAMESHUBER, W
    • VOLLPRACHT, A
  • Publication Date: 2011-9

Language

  • German
  • English

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01444635
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Aug 29 2012 9:58AM