Schalungen und Traggerueste fuer den Brueckenbau

Zur Herstellung von Bruecken aus Stahlbeton und Spannbeton in Ortbeton sowie zum Betonieren der Fahrbahnplatten von Verbundbruecken sind immer auch Schalungen zur Formgebung erforderlich. Mit Ausnahme ganz weniger Konstruktionsformen von Bruecken werden als Bauhilfsmittel mehr oder weniger aufwaendige Traggerueste eingesetzt, die fuer sich gesehen hochwertige Ingenieurbauwerke darstellen. Es wird ein Ueberblick zu Schalungen und Geruesten fuer die einzelnen Bauteile von Brueckenbauwerken gegeben. Zur Gewaehrleistung eines wirtschaftlichen Baus sind sowohl die Traggerueste als auch die Schalungen moeglichst leicht, schnell auf- und abbaubar, flexibel einsetzbar, anpassungsfaehig und tragsicher zu planen und zu errichten. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Trend durchgesetzt, solche Konstruktionen aus standardisierten Systembauteilen zusammenzusetzen. Es werden zunaechst die Schalungen fuer die Unterbauten und danach die Schalungen und Traggerueste fuer den Ueberbau abgehandelt. Bei den Unterbauten wird eingegangen auf die Schalungen fuer Fundamente, Wiederlager, Pfeiler und Pfeilerkoepfe sowie auf die der Pylone. Fundamente werden meist mit einfachen Rahmenschaltafeln eingeschalt, waehrend bei Widerlagern wegen des hohen Frischbetondrucks steife und robuste Systemschalungen mit teilweise komplexem Aufbau erforderlich werden. Pfeiler und Pylone verfuegen haeufig ueber aufwaendig und von Bauwerk zu Bauwerk unterschiedlich gestaltete Formen, sodass an den Einzelfall angepasste Schalungen zu konzipieren sind. Wegen der meist grossen Hoehe dieser Unterbauten werden haeufig Kletter- oder Gleitschalungssysteme verwendet. Bei den Schalungen und Ruestungen fuer den Ueberbau wird auf ortsfeste Traggerueste aus Stahl oder Leichtmetall, Vorschubruestungen, Freivorbauruestungen, Sonderkonstruktionen fuer Bogenbruecken, Schalungen fuer Taktschiebebruecken, Verbundschalwagen und Schalungen fuer Gesimskappen eingegangen. Fuer die heute nur noch selten eingesetzen Lehrgerueste werden je nach Hoehe Lasttuerme oder Knotengerueste als Sytemgerueste unterschiedlicher Bauart verwendet. Die Schalungen fuer den Ueberbau bestehen wiederum meist aus vorgefertigten Systemschalungen. Soll ein Ueberbau ohne ortsfestes Traggeruest hergestellt werden, so kommen Vorschubruestungen zum Einsatz, die sich auf die Pfeiler abstuetzen und feldweise vorgeschoben werden. Die Schalung wird dann an das Vorschubgeruest angehaengt oder darauf gelegt. Die Grundidee des Freivorbaus ist die Herstellung des Ueberbaus nach dem System eines Waagebalkens vom Pfeiler aus nach beiden Seiten. Das Einschalen, Bewehren und Betonieren der einzelnen Freivorbauabschnitte erfolgt mittels Freivorbauwagen, die ueber auskragende Laengsfachwerke am schon fertiggestellten Ueberbauteil verankert sind. Bogenbruecken koennen im Freivorbau mit Freivorbauwagen oder mittels ortsfester Traggerueste hergestellt werden. Bei Taktschiebebruecken erfolgt die Herstellung der einzelnen, circa 10 bis 30 m langen Abschnitte, in einer mechanisierten, ortsfesten Schalung hinter einem Widerlager. Nach Fertigstellung eines Abschnitts wird der Ueberbau dann mit hydraulischen Pressen um die Laenge des Abschnitts vorgeschoben. Stahlverbundbruecken erfordern zum Betonieren der Fahrbahnplatte einen Verbundschalwagen, der meist im so genannten Pilgerschrittverfahren betrieben wird. Die Einschalung der Gesimskappen erfolgt heute ueberwiegend mit Systemen, die Schalung und Tragkonstruktion sowie Arbeits- und Schutzeinrichtungen in einer fahrbahren Einheit zusammenfassen.

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01370666
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 17 2012 1:25PM