Das Spannbogensystem - ein innovatives Bewehrungssystem fuer den Tunnelbau

Die Tunnel der Unterinntaltrasse als Zulaufstrecke Nord fuer den Brennerbasistunnel, der neuen Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnstrecke "Berlin-Palermo", erhalten aus Brandschutzgruenden einen zweischaligen Ausbau. Dabei wird vor der Aussenschale aus Tuebbingen nach innen eine 20 cm dicke Brandschutzschale aus Beton mit Polypropylenfasern hergestellt. Diese Schale darf aber keine aeusseren Lasten aus Erd- und Wasserdruck aufnehmen. Vor diesem Hintergrund behandelt der Beitrag ein neuartiges, freitragendes Bewehrungssystem fuer die Brandschutzschale. Die "heisse" Bemessung der Innenschale ergab, dass fuer den primaeren Lastfall "Brand" eine durchgehende, aussen liegende Bewehrung erforderlich ist. Im Firstbereich muss zusaetzlich eine innen liegende Bewehrung angeordnet werden. Die Bewehrung von Innenschalen verlegt man ueblicherweise auf einer Tragkonstruktion aus Dreigurttraegern. Bei den Unterinntaltunneln wurde jedoch ein neu entwickeltes System mit einem vorgespannten Bewehrungsstab, das so genannte Spannbogensystem, eingebaut. Um die Baustellentauglichkeit dieses neuen Systems zu ueberpruefen, wurden Versuche sowohl mit den Gitterboegen als auch mit dem Spannbogensystem bei unterschiedlichen Durchmessern der Bewehrung durchgefuehrt. Fuer den Spannbogen mit einem Bewehrungsstab von 20 mm konnte die Tauglichkeit fuer einen baupraktischen Einsatz nachgewiesen werden. Das Bewehrungssystem und der Montageablauf werden durch Texte und Abbildungen erlaeutert. Die Lagerung des vorgefertigten Bewehrungsrings auf der Tuebbingschale erfolgt mittels zuvor aufgesetzter Abstuetzungselemente. Nach dem Verlegen des Bogens wird ueber eine Spannvorrichtung eine Druckvorspannung von circa 1 kN in das System eingeleitet. Dadurch stellt sich ein stabiles, freitragendes Bogensystem ein, auf das die statisch erforderliche Bewehrung verlegt werden kann. Nach Erprobung des Systems bei einigen Tunnelbloecken erfolgte eine Optimierung des Bewehrungssystems und des Arbeitsablaufs. Dies betraf insbesondere die Anzahl der Abstuetzelemente und Abstandhalter fuer die Bewehrung. Die Optimierungsmassnahmen setzten den Widerstand der Bewehrungskonstruktion beim Betonieren so herab, dass im Kalottenbereich die Betoniergeschwindigkeit erhoeht werden konnte.

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 115-21
  • Serial:
    • FELSBAUMAGAZIN
    • Issue Number: 2
    • Publisher: VGE VERLAG GMBH
    • ISSN: 1866-0134

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01359445
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Dec 22 2011 10:16AM