DELEGIERTE BELOHNUNG UND INTENSIVIERTE VERKEHRSUEBERWACHUNG IM VERGLEICH.EINE EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG ZUR BEEINFLUSSUNG DES GESCHWINDIGKEITSVERHALTENS

Im Rahmen der Studie wurden die beiden Massnahmen/Methoden der "delegierten Belohnung" und der "intensivierten Verkehrsueberwachung" zur Reduzierung von Geschwindigkeiten im laendlichen Raum angewendet. Neun Gemeinden wurden in drei Phasen (Erhebung der Basisrate der Geschwindigkeitsueberschreitungen, Intervention, Nachmessung) untersucht, aufgeteilt in zwei Interventions- und eine Kontrollgruppe. Die Wirksamkeit wurde jeweils anhand verdeckter Geschwindigkeitsmessungen ueberprueft. Das Konzept der "delegierten Belohnung" besteht im wesentlichen darin, dass in einer Gemeinde eine Belohnung fuer ein bestimmtes Fahrverhalten (Unterschreiten einer zuvor erhobenen Rate von Geschwindigkeitsueberschreitungen um 10 Prozent ueber einen Zeitraum von sechs Wochen) ausgesetzt wird. Diese Belohnung kommt bei Erreichen des Ziels einer Institution (zum Beispiel Kindergarten) zugute, an der ein moeglichst breites oeffentliches Interesse besteht. Die "delegierte Belohnung" war in einem von drei Faellen deutlich erfolgreich; in einem zweiten Fall muss sie als gescheitert betrachtet werden. In einem dritten Fall konnten nur punktuell wenig bedeutsame Geschwindigkeitsreduzierungen erreicht werden. Unter der Bedingung, dass die Massnahme ueberhaupt erfolgreich ist, hat sie allerdings auch laengerfristig positive Auswirkungen auf das Geschwindigkeitsverhalten. Die "intensivierte Verkehrsueberwachung" wird durchgefuehrt, indem ebenfalls in einem begrenzten Zeitraum innerhalb einer Gemeinde zu nicht vorhersehbaren Zeiten an unterschiedlichen Orten mit Anhaltekommandos starke polizeiliche Praesenz gezeigt wird. Dies geschah im Rahmen der Untersuchung dreimal woechentlich. In allen drei Gemeinden wurden kurzfristig deutliche Reduzierungen der Geschwindigkeitsueberschreitungsraten erzielt. Laengerfristig konnten die Erwartungen nur zum Teil erfuellt werden. In einer von drei untersuchten Gemeinden wurde in der Nachmessungsphase ein deutlicher Anstieg der Geschwindigkeitsueberschreitungsraten beobachtet. In den beiden anderen Gemeinden nahmen sie zwar gegenueber der Interventionsphase zu, blieben jedoch deutlich unter den Werten der Basismessung. Eine Reduzierung von Verkehrsunfaellen konnte im Zusammenhang mit den Massnahmen nur punktuell erzielt werden. Das Unfallgeschehen muesste jedoch hinsichtlich der Unfallschwere genauer analysiert werden. Eine im Rahmen der Studie durchgefuehrte Befragung von 900 Verkehrsteilnehmern zeigte unter anderem, dass die Massnahmen wahrgenommen und positiv bewertet wurden. Auch im Bereich der Einstellungen zeigten sich Unterschiede zwischen den Gemeinden, die auf die Wirksamkeit schliessen lassen. (A) Bericht zum Forschungsprojekt 2.9129 (IDS-Nummer 704674) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen. Titel in Englisch: Delegated rewards and intensive traffic surveillance - a comparison; Titel in Franzoesisch: "Prime deleguee" et controle intensifie du trafic - une comparaison.

  • Availability:
  • Authors:
    • MACHEMER, E
    • RUNDE, B
    • WOLF, U
    • BUETTNER, D
    • TUECKE, M
    • KLEY, H
    • PIEPER, M
    • SCHOPHUIS, R
    • TIMMER, H
    • TRECKSEL, H
    • WUNDRAM, A
  • Publication Date: 1995

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01240466
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 20 2010 12:26AM