Studie zur Erarbeitung von Grundlagen und Hilfsmitteln zur Erkennung von Kfz-Lenkern, die unter Einfluss von Suchtgiften, Medikamenten und gegebenenfalls in Kombination mit Genussalkohol am Strassenverkehr teilnehmen

Ziel der Studie war es, die im Rahmen des Projekts "Erstellung einer Datenbank ueber verkehrsrelevante Drogen und Arzneimittelwirkstoffe" ("DROMEKO-Datenbank", Projektteil 1 der vorliegenden Studie) erarbeiteten theoretischen Grundlagen anhand praktischer Faelle zu ueberpruefen. Dazu wurden aktuelle Proben von Verkehrsteilnehmern hinsichtlich allfaelliger Medikamenten- oder Suchtgiftbeeintraechtigungen untersucht und im Rahmen dieser Untersuchungen bereits vorhandene Methoden hinsichtlich ihrer Brauchbarkeit zum Nachweis der im Vorprojekt aufgelisteten Wirkstoffe ueberprueft. Folgende Detailuntersuchungen wurden durchgefuehrt: 1. Am Institut fuer Gerichtliche Medizin der Universitaet Innsbruck wurden die Blutproben frisch verletzter Kraftfahrzeuglenker auf Alkohol und Drogen sowie der Einfluss von Untersuchungsergebnissen auf die Rechtsprechung ueberprueft; 2. Auswirkungen von Cannabis auf kognitive Funktionen mit besonderer Beruecksichtigung der Fahrtuechtigkeit; 3. Methadonsubstitutionsprogramme und Fahrtauglichkeit: 4. Studie mit Frequentanten der Ambulanz fuer Abhaengige; 5. Erforderliches Probenmaterial und analytische Moeglichkeiten; 6. Pharmakokinetik und Relevanz von Speichelproben; 7. Vorgangsweise bei der aerztlichen Untersuchung; 8. Checkliste fuer Exekutivbeamte - Verdachtgewinnung und Beweissicherung. Die Meinung von Experten hinsichtlich der Art des Zugangs bei der Erkennung und Verfolgung von drogenbeeinflussten Verkehrsteilnehmern ist uneinheitlich. In Deutschland wurde der "Zero Limit Approach" gewaehlt. Er geht davon aus, dass jede nachweisbare Konzentration bestimmter Betaeubungsmittel im Blut zumindest als Ordnungswidrigkeit mit entsprechenden Geldstrafen zu ahnden ist. Beim "Impairment Approach" wird von der nachweisbaren Einschraenkung der psychomotorischen Funktionen des Lenkers ausgegangen. Die Erkennung von drogenbeeinflussten Kraftfahrzeuglenkern gestaltet sich in der Praxis schwierig. Ein Exekutivbeamter muss die Moeglichkeit haben, begruendete Verdachtsmomente zu sammeln, um den beanstandeten Lenker der weiteren eingehenderen Untersuchung zufuehren zu koennen. Erforderlich ist eine Schulung der Exekutivbeamten und der untersuchenden Aerzte. Zur Erkennung und Verdachtschoepfung sind sogenannte Roadside-Tests einzusetzen beziehungsweise zu entwickeln. Da eine Blutabnahme nur durch einen Arzt vorgenommen werden darf und auch eine Harnabnahme vor Ort meist auf organisatorische und individuelle Schwierigkeiten stoesst, favorisiert die Exekutive die Verfuegbarkeit von Speicheltests. Die derzeitigen Tests sind jedoch in vielen Faellen fuer Speicheluntersuchungen nicht empfindlich genug. Die DROMEKO-Datenbank koennte fuer Aerzte ein wichtiges Instrument sein, ihre Patienten mit den verkehrsrelevanten Informationen zu versorgen. Die abschliessend gemachten Vorschlaege richten sich unter anderem auch an den Gesetzgeber. Er sollte geeignete Kontrollmoeglichkeiten festzulegen und vor allem rechtliche Grundlagen und Regelungen fuer die Vorgangsweise bei der Abnahme geeigneter Koerperfluessigkeiten zur Bestaetigung der durch die vorangegangenen Untersuchungen erhobenen Befunde schaffen. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD-Nummer D346047. (KfV/A)

  • Authors:
    • BATTISTA, H J
    • KATZGRABER, F
    • STEINLECHNER, M
    • HAIDEKKER, A
    • ROESSLER, H
    • OBER, A
    • KEMMLER, G
    • MUIGG, A
  • Publication Date: 1999

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01200255
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 5:58PM