Koelner Verfahren zur vergleichenden Erfassung der kognitiven Beanspruchung im Strassenverkehr

Ziel der VEBIS-Gruppe (Koelner Verfahren zur vergleichenden Erfassung der kognitiven Beanspruchung im Strassenverkehr) ist die Entwicklung eines psychologischen Evaluationsinstruments, das eine Bewertung von Mensch-Maschine-Schnittstellen in Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Fahrerbeanspruchung ermoeglicht. Das System wurde fuer einen mobilen Einsatz zur Evaluation elektronischer Zusatzinstrumente ("Intelligent Traffic Systems", ITS) entwickelt, die in Zukunft immer haeufigere Verbreitung mit unklarer Auswirkung auf die Verkehrssicherheit finden werden. Als zu erfassendes Mass wird die Beanspruchung des Fahrers durch die Fahrtaetigkeit herangezogen, wobei die Belastungswirkung der Fahraufgabe neben anderen zu kontrollierenden Einflussgroessen auch durch die Fahrzeugergonomie bestimmt wird. Um die mentale Beanspruchung des Fahrers zu messen, wird im VEBIS-Versuchsaufbau auf ein Doppelaufgabenparadigma zurueckgegriffen, das die gesamte Spanne der Informationsverarbeitungskapazitaet ausfuellt. Als innovativer Ansatz gegenueber herkoemmlichen Versuchsplaenen wird auf der Grundlage einer unter standardisierten Laborbedingungen individuell kalibrierten Leistung die Messung der individuellen Leistungsfaehigkeit im realen Strassenverkehr gegenuebergestellt. Anhand der experimentell erhobenen Eichstichprobe sind fuer spaetere Anwendungen des Verfahrens Aussagen darueber moeglich, inwieweit durch den Einsatz einer bestimmten Fahrzeugtechnologie Auswirkungen auf die mentale und koerperliche Beanspruchung des Fahrers zu erwarten sind. Dokumentiert wird ein kombinierter Versuchsaufbau, der sich zusammensetzt aus einem Labor- und einem Feldversuch im realen Strassenverkehr, in dem jeweils der Fahrtaetigkeit als Hauptaufgabe eine visuelle Nebenaufgabe gegenuebergestellt wird. Die Versuchsergebnisse basieren auf einer Messreihe mit 100 verkehrserfahrenen Versuchsteilnehmern und belegen erwartungsgemaess die unterschiedlichen Belastungsgehalte der schwierigkeitsgestuften Laborbedingungen und der definierten Verkehrssituation im Feld. Eine prototypische Teilstudie zum Vergleich eines Navigationssystems mit einem ortskundigen Beifahrer konnte keine verkehrsgefaehrdenden Einfluesse des elektronischen Fahrerunterstuetzungssystems aufzeigen. Forschungsprojekt im Auftrag der Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V. (FAT), Frankfurt, und der Bundesanstalt fuer Strassenwesen (BASt), Bergisch Gladbach. Auftragnehmer: Universitaet Koeln, Psychologisches Institut; Obergutachtenstellen fuer medizinisch-psychologische Eignungsbegutachtungen, Trier. Siehe auch ITRD-Nummer D345052.

  • Authors:
    • Stephan, E
    • HUSSY, W
    • FOLLMANN, W
    • HERING, K
    • KLAFFER, K
    • MUTZ, G
    • THIEL, S
  • Publication Date: 2000

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: XXI+187S
  • Serial:
    • FAT-Schriftenreihe
    • Issue Number: 159
    • Publisher: Forschungsvereinigung Automobiltechnik e.V. (FAT)

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01200200
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 5:56PM