Verkehrssicherheit von auslaendischen Arbeitnehmern und ihren Familien

Im Mittelpunkt des Forschungsprojekts stand die Erarbeitung von Kontaktmoeglichkeiten, Ansprachewegen und -formen fuer Verkehrssicherheitsmassnahmen, die Auslaender tatsaechlich erreichen. Hierzu wurden 18 Experteninterviews mit Vertretern von vier Nationalitaeten und 18 Gruppendiskussionen mit Verkehrsteilnehmern aus der Tuerkei, Griechenland und Portugal durchgefuehrt. Dabei wurde seitens der Teilnehmer durchgaengig die Schilderung der Strassenverkehrssituation im Herkunftsland als (negative) Folie fuer die Charakterisierung der entsprechenden (positiven) Situation in Deutschland verwendet. Vor diesem Hintergrund ist die bereits erfolgte Anpassungsleistung der Migranten an die deutsche Fahrkultur nicht gering zu schaetzen und der bereits erreichte Grad der Integration auslaendischer Verkehrsteilnehmer in den deutschen Strassenverkehr erscheint als durchaus beachtlich. Jedoch sollten weitere moegliche innovative Zugaenge zum Zielpublikum Auslaender deshalb nicht ungenutzt gelassen werden. Widersprueche zwischen der objektiven Gefaehrlichkeit einer Situation im Strassenverkehr und der subjektiven Einschaetzung durch die Diskussionsteilnehmer (zum Beispiel hinsichtlich der Kindersicherung) sowie die generell starke Orientierung des Verhaltens im Strassenverkehr an der subjektiv wahrgenommenen Entdeckungswahrscheinlichkeit beziehungsweise der erwarteten Sanktionsschwere im Falle einer Regeluebertretung kennzeichnen die Fahrkultur der interviewten Auslaender. Aufgrund von Sprachdefiziten, anderen Mediennutzungsgewohnheiten und lebensweltlicher Besonderheiten laesst sich das Fazit ziehen, dass auslaendische Familien nach wie vor in gesonderter Form und im persoenlichen Umfeld beziehungsweise im Kreis der eigenen Ethnie, zum Beispiel in Auslaendervereinen, angesprochen werden muessen. Hinsichtlich Form und Inhalt der Ansprache sind zielgruppenadaequate kulturell sensible Konzepte und muttersprachige Medien zu entwickeln. Diese sollten im Rahmen eines wissenschaftlich begleiteten Modellprojektes getestet werden. Bericht zum Forschungsprojekt 82.160/1999 (ITRD-Nummer D706963) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen. Titel in Englisch: Road safety of foreign workers and their families.

  • Availability:
  • Authors:
    • FUNK, W
    • WIEDEMANN, A
    • REHM, B
    • WASILEWSKI, R
    • FASSMANN, H
    • KABAKCI, F
    • Dorsch, M
    • KLAPPROTH, S
    • RINGLEB, S
    • SCHMIDTPOTT, J
  • Publication Date: 2002

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01196076
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 4:19PM