Fahrten unter Drogeneinfluss - Einflussfaktoren und Gefaehrdungspotenzial

Im vorliegenden Projekt werden Informationen ueber zwei Themengebiete gewonnen: zum einen ueber Charakteristika von Drogenfahrten (unter welchen Umstaenden finden Fahrten unter Drogeneinfluss statt, von welchen Personen werden diese durchgefuehrt und von welchen psychologischen und kriminologischen Faktoren haengt es ab, ob jemand unter Drogeneinfluss am Verkehr teilnimmt?), zum anderen darueber, inwieweit der Drogenkonsum fahrrelevante Aspekte der Leistungsfaehigkeit bei den entsprechenden fahrenden Drogenkonsumenten beeinflusst. Im Sommer und Herbst 1998 wurden bei ausgewaehlten Diskotheken in Bayern (im Umfeld der Staedte Wuerzburg, Nuernberg und Muenchen) Autofahrer interviewt. Entsprechend der Angaben zum Drogenkonsum wurden in einem zweiten Schritt Personen ausgewaehlt, die an einer Intensivuntersuchung teilnahmen, bei der die Leistungsfaehigkeit mit Hilfe eines Fahrsimulators ueberprueft und ein ausfuehrliches Interview durchgefuehrt wurde. Bei einer zusaetzlichen aerztlichen Untersuchung wurden Blut-, Urin- und Speichelproben erhoben. Obwohl mit diesen Daten keine repraesentative Schaetzung der Haeufigkeit von Drogenfahrten moeglich ist, sind doch eine Reihe von Aussagen ueber Merkmale von Drogenfahrten moeglich. So wurden Aussagen zu den Merkmalen von Drogenfahrten und deren Auswirkungen je nach Dosis auf das Leistungsvermoegen gefunden. Ferner erfolgte eine Auswertung der erhobenen Befunde im Hinblick auf Konsummuster je nach Alter, Geschlecht sowie Art der konsumierten Drogen nach einfachem und kombiniertem Konsum mit und ohne Alkohol. Darueber hinaus wurde untersucht, welche Rolle individuelle Einstellung und Risikobereitschaft beim Zustandekommen von Fahrten unter Alkohol und Drogen spielen. Sanktionierungen von Drogenfahrten beeinflussen die Fahrer solange, wie sie noch wenig Erfahrung mit dem Drogenkonsum haben. Ist die Schwelle zum Konsum einmal ueberschritten, dann unterminiert der subjektive Eindruck einer nur geringen Leistungsbeeintraechtigung diesen positiven Effekt der Gesetzgebung. Insbesondere Fahrten mit Cannabis und Stimulanzien werden dann kaum noch abgelehnt. Allerdings haben repressive staatliche Massnahmen einen deutlichen Einfluss auf die Bewertung von Drogenfahrten. Drogenfahrer, die in einer Polizeikontrolle schon einmal entdeckt wurden, schaetzen die Verwerflichkeit von Drogenfahrten hoeher ein, als Drogenfahrer, die bisher unerkannt blieben. Auch durch die gesetzliche Verschaerfung des Umgangs mit Drogen im Strassenverkehr am 1.8.1998 wurde eine ablehnendere Einstellung zu Drogenfahrten gefoerdert. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie bieten neben verlaesslichen Aussagen zu den Konsumumstaenden und -wirkungen die Erkenntnis, dass fuer Drogenfahrten noch ein grosses Praeventionspotenzial vorhanden ist. Ansatzpunkte fuer verschiedene Praeventionsstrategien werden abgeleitet. Schlussbericht zum Forschungsprojekt 82.065/1995 (ITRD-Nummer D706994) der Bundesanstalt fuer Strassenwesen. Titel in Englisch: Driving under the influence of drugs - influencing factors and risk potential.

  • Availability:
  • Authors:
    • VOLLRATH, M
    • LOEBMANN, R
    • KRUEGER, H -
    • SCHOECH, H
    • WIDERA, T
    • METTKE, M
  • Publication Date: 2001-3

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01189217
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 7 2010 1:30PM