B 3.5.1 Kombinierte Einnahme von (psychotropen) Substanzen und Fahrsicherheit

Die Analyse epidemiologischer Studien vermittelt den Eindruck, dass die zeitgleiche Einnahme mehrerer psychotroper Substanzen eher die Regel denn die Ausnahme darstellt. Eine Einschaetzung der Gefahr, die durch den simultanen Konsum psychoaktiver Substanzen fuer die Fahrsicherheit ausgeht, ist erst in Kenntnis typischer Konsumentengruppen moeglich. Der im vorliegenden Abschnitt vorgenommene Versuch einer Gruppierung nach Jugendlichen, aelteren und kranken Menschen, Abhaengigen und unbedachter, zufaelliger Kombination basiert auf der praktischen Erfahrung aus der Sachverstaendigentaetigkeit im Rahmen von Strafprozessen. Bei der Analyse der Wirkungsdynamik einer Substanzkombination sind, will man die gesamte Komplexitaet der Kombinationswirkungen erfassen, folgende 4 Aspekte zu differenzieren: 1. Art der Interaktion bei zeitlich punktueller Betrachtung; 2. Zeitlicher Verlauf der Interaktion; 3. Abhaengigkeit der Interaktionen von Einflussfaktoren; 4. Weitere, fuer Drogen typische Einflussfaktoren. Da es weder fuer Medikamente noch fuer Drogen Grenzwerte absoluter Fahrunsicherheit gibt, koennen auch die Kombinationswirkungen nicht mit einem Grenzwert erfasst werden. Die Beurteilung der Fahrunsicherheit unter einer Kombinationswirkung hat zu beruecksichtigen, ob Fahrunsicherheit oder ein geistig/koerperlicher Mangel vorlag, ob fuer den Vorfallszeitpunkt zumindest eine Substanz im Koerper objektiviert ist sowie ob die Fahrunsicherheit und der geistige oder koerperliche Mangel durch die Substanzkombination verursacht ist. Zur Gesamtaufnahme siehe ITRD D353923. (KfV/A)

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01179845
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV)
  • ISBN: 978-3-7691-0490-5
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 6 2010 5:34PM