Internationale Erfahrungen mit oeffentlich-privater Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur

Das weltweite Wirtschaftswachstum der vergangenen Jahre hat zu einem steigenden Bedarf an Verkehrsinfrastruktur und entsprechender Finanzierung gefuehrt. Fuer den Zeitraum 2005 -2010 wird mit Investitionen in Verkehrsinfrastruktur von circa 330 Milliarden US-Dollar gerechnet (Asien 90 Milliarden, Westeuropa 72 Milliarden, USA 49 Milliarden, restliche Welt 118 Milliarden). Zur Verkehrsinfrastruktur zaehlen Strassen, die Schiene, Flughaefen und (See-) Haefen; zur Infrastruktur zaehlen darueber hinaus Telekommunikations-, Energieversorgungs- und Wasserversorgungsanlagen und -netze. In den letzten Jahren ist gleichzeitig ein signifikantes Wachstum so genannter Infrastrukturfonds festzustellen. Dazu zaehlen Infrastrukturfonds, die von spezialisierten Fondmanagern (zum Beispiel Macquarie, Morgan Stanley) verwaltet werden, Pensions-Fonds (zum Beispiel Ontario Teachers), Staatsfonds (zum Beispiel Mubadala) und Baufirmen (zum Beispiel Hochtief oder Ferrovial). Das verfuegbare Eigenkapital der groesseren internationalen Fonds wird auf circa 145 Milliarden US-Dollar geschaetzt, welches unter Einbeziehung von Fremdkapital auf eine Anlagesumme von circa 900 Milliarden US-Dollar anwaechst. Die Infrastrukturfonds erhalten dabei unter anderem ihre Eigenkapitalmittel von institutionellen Anlegern wie zum Beispiel Pensionsfonds, Versicherern oder auch Privatanlegern und suchen daher langfristige Anlagemoeglichkeiten, die "moderate" Renditen bei "ueberschaubarem" Risiko versprechen. Verkehrsinfrastrukturprojekte sind somit ideale Anlageziele der Fonds. Diese Investoren, Anlagekriterien und Finanzierungsinstrumente im jetzigen Kapitalmarktumfeld werden im vorliegenden Vortrag vorgestellt. Aus unterschiedlichen Gruenden (zum Beispiel Wirtschaftlichkeit, fehlende Mittel) sind die oeffentlichen Haushalte an der Einbeziehung privater Investoren interessiert. Dabei kann es sich um die Privatisierung ganzer Unternehmen handeln (zum Beispiel BAA, Flughafen Budapest) oder um so genannte Public-Private-Partnerships, die beispielsweise seit circa 15 Jahren in Europa und Australien und seit circa fuenf Jahren in den USA umgesetzt werden. Auch in Deutschland wurden beispielsweise beim Bau von Strassen die so genannten A- und F-Modelle implementiert. Im Vortrag wird daher anhand zweier Beispiele aus dem Bereich "der Strasse" das Zusammenwirken oeffentlicher und privater Kapitalgeber im Hinblick auf die Finanzierung der Projekte skizzieren. Am Ende des Vortrags wird die Frage aufgeworfen, welche Implikationen beziehungsweise Fragestellungen sich fuer Deutschland ergeben. (A) Der Beitrag liegt als Kurzfassung und als Praesentation vor. Beitrag zum ersten DVWG-Infrastrukturforum "Droht der Kollaps im Seehafenhinterlandverkehr?" am 9. April 2008 in Hamburg. Siehe auch ITRD-Nummer D362148.

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01178002
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 978-3-937877-80-8
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 6 2010 4:39PM