Dichte Spritzbetonkonstruktionen im Strassentunnelbau

Der Standardfall einen Strassentunnels in Deutschland sieht ein zweischaliges Bauwerk mit Abdichtung und Entwaesserung vor, wobei in der Regel die aeussere Schale, die vorlaeufige Sicherung, aus Spritzbeton und die innere Schale, die endgueltige Sicherung des Bauwerks, aus bewehrtem oder unbewehrtem Schalungsbeton hergestellt wird. Gemaess den "Richtlinien fuer die Ausstattung und den Betrieb von Strassentunneln" (RABT) sollen laengere Bauwerke dabei als zweiroehrige Tunnel ausgefuehrt werden, mit einer Roehre pro Verkehrsrichtung, oder - unter bestimmten Randbedingungen - als einroehriges Bauwerk mit Gegenverkehr und einem parallelen Rettungsstollen. Solche Rettungsstollen haben per Definition einen kleineren Querschnitt als das Hauptbauwerk, sind nach der derzeit gaengigen Vorschriftslage prinzipiell jedoch vom Schalenaufbau her identisch dem Hauptquerschnitt auszufuehren. Im Bereich von solchen Rettungsroehren, aber auch bei Querschlaegen und schalungstechnisch komplexen Bauwerksabschnitten (zum Beispiel Nischen oder Kavernen), koennen einschalige Spritzbetonkonstruktionen aus wasserdichtem Spritzbeton theoretisch als wirtschaftliche, weil einfach und kostenguenstig herzustellende Alternative zu der beschrieben ueblichen 2-schaligen Bauweise angesehen werden. Problematisch sind hierbei jedoch die bei Wasserandrang haeufig auftretenden punktuellen Zutritte von Wasser, vor allem durch einzelne Bereiche der Spritzbetonschale, vornehmlich im Bereich von Risszonen der Schale, Abschnitten gestoerten Gefueges oder ueber die Kopfplatten der als Sicherungsmittel eingebrachten Felsanker. Hieraus resultierende Probleme verhindern derzeit einen planmaessigen Einsatz von solchen Konstruktionen, da keine praxistauglichen und allgemeingueltigen Vorgaben zur Herstellung dauerhafter und dichter Spritzbetonkonstruktionen bestehen. In diesem Sinne wurden an der Ruhr-Universitaet Bochum umfangreiche experimentelle Untersuchungen durchgefuehrt, die diesem Bericht zu Grunde liegen. Ausgehend von einer Grundrezeptur wurden verschiedenste Parameter der Rezeptur geeignet variiert und die betontechnologischen Eigenschaften des hergestellten Spritzbetons durch weitere Untersuchungen ermittelt. So ist es gelungen, einen unter Laborbedingungen dichten Spritzbeton zu erzeugen, der auch im Hinblick auf Verarbeitbarkeit und Einsatzbereiche den Anforderungen der Tunnelbaustelle genuegt. Bericht zum Forschungsprojekt 15.438/2006/ERB (ITRD-Nummer D708410) im Auftrag des Bundesministeriums fuer Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

  • Corporate Authors:

    UNIVERSITAET BOCHUM, LEHRSTUHL FUER TUNNELBAU, LEITUNGSBAU UND BAUBETRIEB UND LEHRSTUHL FUER BAUSTOFFTECHNOLOGIE

    UNIVERSITAETSSTR. 150
    BOCHUM,   DEUTSCHLAND BR  D-44801
  • Authors:
    • THEWES, M
    • VOLLMANN, G
    • BREITENBUECHER, R
    • RAHM, H
  • Publication Date: 2009-10

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 50S+Anh.

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01175345
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Oct 6 2010 3:03PM