Entwicklung in der Rechtsprechung

Ausgeloest wurde die Entwicklung in der Rechtsprechung zur Frage, wann eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) angeordnet werden kann, durch den Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs (VGH) Mannheim vom 18.06.2012. Folgt man der aktuellen Entscheidung des VGH Muenchen vom 17.11.2015, dann waere nach entsprechender Auslegung des Paragrafen 13 Fahrerlaubnisverordnung (FeV) im Sinne des VGH Mannheim auch die Anordnung eines Fahreignungsgutachtens aufgrund eines erreichten Blutalkoholgehalts (BAK) von 0,3 Promille moeglich. Dieser Auffassung haben sich parallel zur Fortentwicklung der Mannheimer Rechtsprechung unter Verweis auf dessen Interpretation andere Oberverwaltungsgerichte entweder angeschlossen oder diese kategorisch abgelehnt. Es wird ein Ueberblick ueber die ergangene Rechtsprechung gegeben und die Herangehensweise der Gerichte beleuchtet. Festgestellt wird, dass die Gerichte (fast) ausschliesslich die Interpretationsmoeglichkeiten des Paragrafen 13 FeV ausschoepfen und nun bei der Moeglichkeit einer Anordnung einer Begutachtung ab 0,3 Promille angelangt sind. Das sei die falsche Herangehensweise. Grundlage fuer die Festlegung einer Eingriffsmoeglichkeit im Verwaltungsrecht sollte ein klar definiertes Problem sein. Dazu sollte es entsprechende wissenschaftliche Grundlagen geben, die zu einer sinnvollen klaren Handlungsanweisung in den zugrundeliegenden Rechtsnormen fuehren sollte. Dazu muesse die Rechtsnorm des Paragraf 13 FeV im Hinblick auf die notwendige Eingriffsschwelle angepasst werden. Ein entsprechender Vorschlag wird vorgestellt und es werden die Einsatzmoeglichkeiten von Alkohol-Interlocks (als Alternative oder ergaenzend zur MPU) bewertet. Beitrag zum Arbeitskreis II „MPU unter 1,6 Promille?“ des 54. Deutschen Verkehrsgerichtstags 2016.

  • Availability:
  • Supplemental Notes:
    • Beitrag unter dem Titel "MPU unter 1,6 Promille" ebenfalls erschienen in: Blutalkohol, 2016, vol. 53, issue 2, pp 145-55; ZFS Zeitschrift fuer Schadensrecht, 2016, vol. 37, issue 4, pp 184-90; Deutsches Autorecht, 2016, vol. 86, issue 4, pp 191-7.
  • Corporate Authors:

    Deutscher Verkehrsgerichtstag - Deutsche Akademie fuer Verkehrswissenschaft - e.V.

    Baron-Voght-Strasse 106a
    Hamburg,   Germany  22607
  • Authors:
    • Dronkovic, U
    • Kalus, V
  • Publication Date: 2016

Language

  • German

Media Info

  • Media Type: Print
  • Features: References;
  • Pagination: pp 55-67
  • Monograph Title: 54. Deutscher Verkehrsgerichtstag 2016

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01607542
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 978-3-472-08961-2
  • Files: ITRD
  • Created Date: Aug 11 2016 10:12AM