Untersuchung der Verkehrssicherheit im Bereich Baustellen auf Bundesautobahnen

Investigation into traffic safety on motorway construction sites in Germany

Dem Bericht liegt eine Untersuchung der Verkehrssicherheit von Autobahnbaustellen zugrunde, der die in frueheren Untersuchungen beschriebene hoehere Unfallhaeufigkeit in Autobahnbaustellen bestaetigt. Die Untersuchung von Verkehrsablauf und Verkehrssicherheit erfolgte als mehrstufige Analyse. Im ersten Teil wurde die Sicherheit von Baustellen auf Autobahnen zunaechst makroskopisch betrachtet und so der Einfluss von Baustellen auf die Sicherheit eines Autobahnstreckenabschnittes bestimmt. Untersucht wurden zunaechst Unterschiede in der Struktur von Unfaellen in Baustellen und auf baustellenfreien Autobahnabschnitten. In einer weiteren Analyse wurden Unfallanzeigen der Polizei ausgewertet. Durch eine mikroskopische Untersuchung, in deren Mittelpunkt Unterbereiche von Autobahnbaustellen standen, sollte deren Einfluss auf die Sicherheit von Autobahnbaustellen bestimmt werden. Dabei erfolgte eine detaillierte Betrachtung der Gestaltungsformen, des Verkehrsablaufes und des Unfallgeschehens in diesen Bereichen. Aus der Ueberlagerung der Erkenntnisse konnten Bereiche mit geringer Sicherheit und unfallbeguenstigende Gestaltungen bestimmt werden. Es zeigte sich, dass die Folgen der Unfaelle in Autobahnbaustellen gegenueber den baustellenfreien Autobahnabschnitten weniger schwer sind. Der Anteil von Unfaellen mit Personenschaden liegt in den Baustellen mit 6 % um die Haelfte unter dem Wert baustellenfreier Autobahnabschnitte (12 %). In Baustellen auf Autobahnen ereignen sich die meisten Unfaelle im Laengsverkehr (68 %), haeufig durch seitliches Streifen von in gleicher Richtung fahrenden Fahrzeugen. Eine Untersuchung besonders schmaler Autobahnbaustellen zeigte, dass diese nicht pauschal als unsicher gelten koennen. Es sind verschiedene Faktoren zu nennen, welche sich im Zusammenhang mit der geringen Breite negativ auf die Verkehrssicherheit auswirken koennen. Dazu zaehlen schlechte beziehungsweise fehlende Markierungen insbesondere am rechten Fahrbahnrand sowie kurze, auch nur optische, Einengungen der Fahrbahn- oder Fahrstreifenbreiten. Einen wesentlichen Beitrag an der niedrigeren Unfallschwere haben die geringeren gefahrenen Geschwindigkeiten innerhalb der Baustellenbereiche. Allerdings werden die zulaessigen Hoechstgeschwindigkeiten (80 beziehungsweise 60 km/h) in der Regel um 5 bis 10 km/h ueberschritten. Am Beginn der ersten Fahrstreifenverschwenkung der Baustellen wurden Ueberschreitungen der zulaessigen Hoechstgeschwindigkeit von bis zu 40 km/h beobachtet. Vor allem Bereiche besonderer Verkehrsfuehrungen innerhalb der Baustellen wie Verschwenkungen oder Ueberleitungen von Fahrstreifen weisen gegenueber den Strecken innerhalb, aber auch gegenueber den Annaeherungsbereichen vor den Baustellen eine geringere Verkehrssicherheit auf. Neben dem Hervorheben der Beschilderung fuehrte auch eine stufenweise Anhebung der zulaessigen Hoechstgeschwindigkeit nach der Baustelle zu besser angepasstem Geschwindigkeitsverhalten. Sowohl in den Bereichen vor der Baustelle als auch am Baustellenende wurde so eine geringere Bandbreite der gefahrenen Geschwindigkeiten erreicht. Dies ist insbesondere auf Autobahnen ein wichtiges Kriterium der Verkehrssicherheit. ABSTRACT IN ENGLISH: An investigation of the road traffic safety of motorway construction sites forms the basis of this final report. The higher accident frequency in these sections as it is described in former investigations is confirmed in this report. However, the accident severity is less serious than on motorways without construction sites. In motorway construction sites the ratio of accidents with personal injury is with 6 % around half under the value of sections of the motorway without construction sites (12 %). Most of the accidents occur in longitudinal traffic (68 %) often by lateral stripe of vehicles travelling in the same direction. An investigation of especially narrow motorway construction sites showed that these cannot be reckoned as unsafe in general. Rather there results a negative influence on traffic safety from different factors in connection with the low width. Bad or missing marks especially on the right roadway edge as well as short, even if only optical, constriction of the roadway or lane widths count to it. The lower driven speeds within the construction sites have an essential contribution in the lower accident severity. However, the permissible speed limits from 80 km/h or 60 km/h will usually be exceeded around 5 km/h to 10 km/h. In front of the first lane crossover point in the beginning of the construction site a speeding up to 40 km/h above the allowed maximum speed were observed. Compared with the stretches within, but also compared with the approach sections before the construction sites all sections of special traffic routing within the construction sites like lane deviations or crossover points show a lower traffic safety.

  • Record URL:
  • Availability:
  • Supplemental Notes:
    • Forschungsbericht Nummer 17 auf www.udv.de.
  • Corporate Authors:

    Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) e.V., Unfallforschung der Versicherer (UDV)

    Wilhelmstr. 43/43G
    Berlin,   Germany  D-10117
  • Authors:
    • Enke, M
    • Heine, A
    • Lippold, C
    • Maier, R
    • Schulz, R
  • Publication Date: 2012-5

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01503497
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • ISBN: 9783939163459
  • Files: ITRD
  • Created Date: Jan 8 2014 8:18AM