Zum Weiterbau der U-Bahnlinie U5 in Berlin-Mitte / About the building works on the metroline U5 in Berlin-Mitte

In Berlin-Mitte erfolgt derzeit der Lueckenschluss der U-Bahnlinie U5 zwischen dem U-Bahnhof Alexanderplatz und dem U-Bahnhof Brandenburger Tor. Die zu beachtenden Randbedingungen und die zu loesenden Probleme des Projekts werden vorgestellt. Der 2,2 km lange Streckenabschnitt fuehrt vom Alexanderplatz vorbei am Berliner Rathaus, unterquert die Spree, fuehrt an der Museumsinsel vorbei, kreuzt den Spreekanal und fuehrt dann Unter den Linden entlang zum Brandenburger Tor. Das Gesamtbauvorhaben umfasst die Herstellung von zwei Tunnelroehren im Schildvortrieb, den Bau einer Gleiswechselanlage, den Bau der drei Bahnhoefe Berliner Rathaus, Museumsinsel und Unter den Linden sowie die Anbindung an den Bahnhof Brandenburger Tor. Als Bauhilfsmassnahmen sind der Bau einer bauzeitlichen Hafenanlage, Leitungsverlegungen, archaeologische Grabungen und Bergen der Bauteile frueherer Baugruben durchzufuehren. Der Baugrund ist oberflaechennah gepraegt durch die 750 Jahre alte Besiedlungsgeschichte Berlins mit Truemmerschutt, Fundamenten und Baurelikten. Unterhalb des anthropogenen Auffuellungshorizonts befinden sich mehr als 70 m maechtige sandige quartaere Ablagerungen der letzten Eiszeit mit Einlagerungen von Findlingen und groben Steinen. Das Grundwasser steht zwischen 3,5 und 6 m unter Gelaendeoberkante an. Dieser hohe Grundwasserstand in Verbindung mit den gleichfoermig gestuften und leicht loesbaren "Berliner Sanden" birgt fuer die Baugruben ein hohes Risiko im Falle von Undichtigkeiten, wie schon etliche Schadensfaelle in der Vergangenheit bei anderen Projekten gezeigt haben. Die beiden parallelen Streckentunnel des Lueckenschlusses der U5 werden im Schildvortrieb mit fluessigkeitsgestuetzter Ortsbrust nacheinander von Ost nach West aufgefahren. Bei den Baugruben der Bahnhoefe kommen vor allem die Wand-Sohle-Bauweise mit Zweiphasen-Schlitzwaenden, tiefliegenden Duesenstrahlabdichtungssohlen, hochliegenden Duesenstrahl-Aussteifungsrosten und die Deckelbauweise zum Einsatz. Die geplanten Baumassnahmen und der Bauablauf werden im Einzelnen beschrieben. Bei der Baulogistik sind innerstaedtische Massentransporte zu vermeiden. Dies ist nur moeglich durch den Neubau eines Schiffsanlegers unmittelbar neben der Startbaugrube am Marx-Engels-Forum. Zur Aufrechthaltung des regen Ausflugsverkehrs auf der Spree musste an dieser Stelle der schiffbare Querschnitt der Spree verbreitert werden. Wegen der geringen Ueberdeckung des Tunnels bei der Unterquerung der Spree ist dort eine Ballastierung der Spree erforderlich, damit der Tunnel nicht aufschwimmt. Unterfahren werden muss auch die noch im Boden vorhandene Gruendungswanne des ehemaligen Palasts der Republik, die in den Neubau des Berliner Schlosses integriert wird. Dies fuehrt zu technischen und baubetrieblichen Abhaengigkeiten zwischen dem Tunnelbau und den Bauvorhaben Berliner Schloss und Humboldtforum. Da die Bahnsteige des Bahnhofs Museumsinsel kuenftig unterhalb des Spreekanals liegen, wird dieser Bereich fuer die Durchfahrt der Schildvortriebsmaschine vereist. Der Anschluss an den Bahnhof Brandenburger Tor mit Durchfahren eines vorhandenene Dichtblocks soll ebenfalls im Schutz einer Vereisung erfolgen. ABSTRACT IN ENGLISH: In March 2012 preliminary building works on the metroline U5 in Berlin-Mitte started with the construction of the first diaphragm walls. This metroline intends to close the gap between the existing metro stations Brandenburger Tor and Alexanderplatz. The new route section will improve the accessibility of main destinations around Museumsinsel, Strasse Unter den Linden and of the government quarter. Furthermore it offers a direct connection from the aforementioned places of interests to the central railway station. Structural remains and foundations of past epochs, poorly graded sands, zones of marly till, stones as well as a high groundwater level of around 3 m below ground level form the underground conditions of the project area. The glacial subsoil, which is typical for the glacial valley of Berlin, poses a great challenge for planning and execution of construction pits and tunnel excavation. Spree and Spreekanal at both sides of the Museumsinsel as well as buildings, historical foundations and the Humboldtforum, which is already under construction, have to be crossed underground by the metroline. Furthermore construction pits, accomplished before, but not deballasted and excavated at the moment of undercutting have to be crossed as well as fault lines around retrieved anchors and sheet piles. (A)

  • Authors:
    • BREITSPRECHER, G
    • SEEGERS, J
    • HASS, H
  • Publication Date: 2012-9

Language

  • German

Media Info

  • Pagination: 623-8
  • Serial:
    • Bautechnik
    • Volume: 89
    • Issue Number: 9
    • Publisher: Ernst (Wilhelm) and Sohn

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01456057
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Dec 4 2012 9:41AM