Kooperative Systeme einer Stakeholder Analyse

Cooperative systems stakeholder analysis

Der Bericht gibt die Ergebnisse einer Stakeholder-Analyse wieder, die von der Projektgruppe "Kooperative Systeme" im Rahmen des EU-Projekts EasyWay durchgefuehrt wurde. Ziel ist es, aus dem Blickwinkel europaeischer Strassenbetreiber, moegliche Rollen des Strassenbetreibers im Zusammenhang mit dem Betrieb ausgewaehlter kooperativer Dienste zu identifizieren sowie Erwartungen und Standpunkte im Bezug auf die zukuenftigen Rollen und Verantwortlichkeiten zu beschreiben. Es werden folgende kooperativen Dienste betrachtet: Benachrichtigung ueber lokale Gefahrenstellen, Warnung vor vorausliegendem Stau, Warnung vor vorausliegender Baustelle, automatische Zugangskontrolle, Parkplatzsuche und -reservierung. Die Stakeholder-Analyse nutzt Erkenntnisse aus vorausgegangenen Projekten sowie Ergebnisse aus eigenen Studien, die auf theoretischen Betrachtungen und Expertenbewertungen der beteiligten Projektpartner basieren. In dem hier gewaehlten methodischen Ansatz werden zunaechst schematische Funktionsbeschreibungen erstellt. Diese bilden die betriebsrelevanten Informations-/ Kommunikationsprozesse der Dienste modellhaft ab und ordnen moegliche Rollen und Verantwortlichkeiten des Strassenbetreibers den einzelnen Teilprozessen der Prozesskette zu. Es schliesst sich eine vertiefende Analyse an, in der die Funktionsschemen und Rollenprofile beurteilt und moegliche Chancen, Risiken und Erfolgsfaktoren aufgezeigt werden. Fuer jeden der betrachteten kooperativen Dienste wurden mehrere Loesungsoptionen entwickelt und durch Funktionsschemen und entsprechende Rollenprofile beschrieben. Es zeigt sich, dass die Wahl des Funktionsschemas einen erheblichen Einfluss auf die moeglichen Rollen des Strassenbetreibers ausuebt. Daraus laesst sich die Notwendigkeit ableiten, die Einbindung des Strassenbetreibers in die Prozesskette eines kooperativen Dienstes nicht nur als eine Frage der Prozessorganisation zu betrachten, sondern schon bei der Festlegung des funktionellen Konzepts eines Dienstes zu beruecksichtigen. Kooperative Dienste, die Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen anbieten, scheinen eine staerkere aktive Rolle des Strassenbetreibers im Betriebsprozess zu erfordern als dies fuer verkehrssicherheitsbezogene kooperative Dienste der Fall ist. Denn die an die Verkehrsteilnehmer uebermittelten Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen muessen auf die Verkehrsmanagementstrategien des Strassenbetreibers abgestimmt sein. Bei Anwendungen zur Verkehrssicherheit steht dagegen haeufig der Aspekt der Zeitkritikalitaet im Vordergrund, wie zum Beispiel bei der Benachrichtigung ueber vorausliegende Gefahrenstellen. Die Abwicklung in der Prozesskette muss hier moeglichst kurz sein, um eine hohe Schnelligkeit dieser Dienste zu ermoeglichen. Die Einbindung von Zwischenstationen in der Prozesskette, einschliesslich des Strassenbetreibers, sollte daher auf das erforderliche Minimum beschraenkt werden. Die aus Sicht des Strassenbetreibers durchgefuehrte Expertenbewertung identifiziert Staerken und Schwaechen der optionalen Funktionsschemen und Rollenprofile. Die Bewertung basiert auf Kriterien zu Qualitaet, Organisation des Betriebsprozesses und Kosten des Dienstes. Im Gesamtergebnis ueber alle Kriterien zeigt sich keine klare Praeferenz fuer eine der Optionen. Allerdings zeigen die Optionen eines Dienstes unterschiedliche Staerken und Schwaechen in Bezug auf die einzelnen Kriterien. Kommunikationsloesungen, die eine Kombination aus den beiden betrachteten Kommunikationstechnologien WLAN (IEEE 802.11p) und zellulaerer Mobilfunk (GSM, UMTS, LTE) beinhalten, scheinen ein Maximum an Anwendungsmoeglichkeiten und Verfuegbarkeit bereitzustellen. Wenn beide Kommunikationstechnologien auf der fahrzeuginternen Kommunikationsplattform zur Verfuegung stehen, ist das System in der Lage, seinen Kommunikationsmodus flexibel auf die Anforderungen der verschiedenen Dienste, wechselnden Verkehrssituationen oder nationalen Gegebenheiten der Strasseninfrastruktur etc. anzupassen. Wenn das System in der Lage ist, situationsgerecht die geeignete Kommunikationstechnologie zu waehlen, kann dies auch zur Milderung der Kommunikationskosten bei kooperativen Systemen beitragen. Chancen und Nutzen kooperativer Systeme werden vor allem im Hinblick auf Strassenverkehrssicherheit und Verkehrseffizienz erwartet. Die Erfassung und der Austausch von Verkehrsdaten werden sich damit weiter verbessern lassen. Der Strassenbetreiber kann aus den durch die Fahrzeuge erfassten und an ihn weitergeleiteten Verkehrsdaten profitieren. Bedenken und erwartete Risiken beziehen sich hauptsaechlich auf nicht aufeinander abgestimmte Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen, die von einer Vielzahl von Dienstleistern in verschiedenen kooperativen Diensten an die Verkehrsteilnehmer gesendet werden koennten. Falls diese Verkehrsinformationen und Routenempfehlungen nicht auf die Verkehrsmanagementstrategien des Strassenbetreibers abgestimmt sind, werden Effektivitaetseinbussen im Verkehrsfluss befuerchtet. Weitere Risiken werden im Hinblick auf offene Fragen zum Verkehrsrecht und Haftungsrecht, Schutz persoenlicher Daten und Kostenbelastung der Strassenbetreiber vermutet. Aus Sicht der Strassenbetreiber werden Erfolgsfaktoren aufgezeigt, die fuer die erfolgreiche Einfuehrung von kooperativen Systemen von Bedeutung sind, zum Beispiel Vereinbarungen zu Richtlinien und Strategien fuer die Routenfuehrung, organisatorische Weiterentwicklung von PPP (Public Private Partnership), Normung und Standardisierung, Klaerung der rechtlichen Situation in den Mitgliedsstaaten soweit erforderlich, Einhaltung der Anforderungen hinsichtlich des Schutzes von persoenlichen Daten, Sensibilisierung der Zielgruppen und deren Akzeptanz hinsichtlich kooperativer Systeme. (A) Bericht zum Arbeitspaket 2.2 der „Cooperative Systems Task Force“ im europaeischen Projekt EasyWay: Stakeholder Analysis. ABSTRACT IN ENGLISH: This report presents the results of a stakeholder analysis which has been performed by the EasyWay Cooperative Systems Task Force. The stakeholder analysis aims at identifying potential roles of the road operator in the operation process of selected cooperative services and describing expectations and aspirations related to the future roles and responsibilities from a European road operator's point of view. The following cooperative services have been considered in the stakeholder analysis: Hazardous location notification, Traffic jam ahead warning, Road works warning, Automatic access control and Parking management. The stakeholder analysis used findings from previous projects and performed own studies based on desk research and expert assessments which were carried out by the task partners. The approach includes the development of high-level descriptions showing functional schemes of the operational process chains and potential roles / responsibilities related to the road operator. A deepened analysis was performed by assessing the functional schemes / role profiles and collecting opportunities, concerns, and success factors from a road operator’s perspective. Different options of potential role profiles have been developed for each service. It can be seen that the function scheme used for an option strongly influences the related role profile of the road operator. The involvement of the road operator in the operation process is not only a matter of process organisation, but has also to be considered when deciding on functional concepts. Cooperative services dealing with traffic information and recommendations on itineraries, especially on a regional and nationwide level, require a stronger active role of the road operator in the operation process than is the case for safety related services. Traffic information and recommended itineraries transmitted to the road users have to match up with the traffic management strategies intended by the road operator. In contrast, many of the safety related cooperative services are time-critical and the processing of these services, including the involvement of the road operator, must be kept to a minimum in order to allow high promptness of the service. The expert assessment identified expected strengths and weaknesses of the optional function schemes and role profiles from a road operator’s view. The assessment was based on a set of criteria in terms of quality of service, organisational aspects of the operation process and financial implications of the service. The overall results do not show a clear preference for a single option. The options per service, which vary in function scheme and role profile, show different strengths and weaknesses over the criteria. Functional solutions which use both WLAN communication (IEEE 802.11p) and cellular communication (GSM, UMTS, or LTE) seem to provide maximum applicability and availability. If both communication technologies are available on the in-vehicle communication platform, the system is able to flexibly adjust its mode of operation to the requirements of different services, changing traffic situations or national conditions of the road side infrastructure et cetera. The potential to select the appropriate communication technology on demand may also help to mitigate costs. Chances and opportunities of cooperative services are mainly expected with regard to road safety and traffic efficiency. The collection and exchange of traffic related data will be improved. The road operator can benefit from receiving data generated by the vehicles. Major concerns and risks are related to a possible mismatch of traffic information and routing recommendations transmitted to the road users by different service providers and different cooperative services. The effectiveness of the road operator’s traffic management strategies may be impaired if traffic information and recommended itineraries transmitted to the road users do not match up with the traffic management strategies intended by the road operator. Other concerns and risks are expected with regard to legal and liability issues, privacy of personal data, costs to the road operator’s account et cetera. A number of critical success factors have been identified and are expected to be important for a successful operation of cooperative services, exempli gratia agreements on guidelines and strategies for route guidance, organisational development of public private partnerships, standardisation, clarification of the legal situation, compliance with privacy requirements and awareness and acceptance of cooperative services by the target groups. (A)

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  • English

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Filing Info

  • Accession Number: 01455011
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Nov 28 2012 10:20AM