Stoffeintrag in Strassenrandboeden - Messzeitraum 2008/2009

Zur Ermittlung und Beurteilung der Schadstoffeintraege in Bankett, Strassenboeschungen, Boeden und Entwaesserungseinrichtungen werden an drei Autobahnstandorten Staubniederschlag und Strassenabflusswasser untersucht. Die Messungen wurden 2005 begonnen und die Ergebnisse in ITRD D365969 und D366000 veroeffentlicht. Die Messergebnisse aus dem Zeitraum 2008 - 2009 werden vorgestellt und eine Uebersicht zum gesamten bisherigen Messzeitraum gegeben. An Staubniederschlaegen und Konzentrationen im Strassenabfluss scheint fuer den aktuellen Messzeitraum, aber vor allem auch bei Betrachtung aller bisher genommenen Proben zwischen Februar 2005 und Dezember 2009 eine sinkende Tendenz der Metalleintraege feststellbar. Moegliche Einflussfaktoren ausser einer strassenverkehrsbedingten Aenderung der Eintraege sind beim Staubniederschlag der zweimalige Wechsel des Gefaesstyps, das regelmaessige Maehen der Aufstellflaechen mit einem benzinbetriebenen Freischneider ab 05/2008 sowie niedrigere Bestimmungsgrenzen fuer viele Parameter ab 02/2009. Diese Faktoren zusammengenommen lassen Aenderungen der mittleren Fracht im Staubniederschlag, die nicht strassenverkehrsbedingt sind, wenn, dann nur in den bodennahen Gefaessen erwarten. Diese Erwartung laesst sich bei Betrachtung der Zeitreihen der Messergebnisse nicht bestaetigen. Sowohl in den bodennahen Sammlern als auch in den Sammlern in 1,5 m Hoehe ist an allen Standorten fuer Blei eine sehr deutliche und fuer Cadmium eine deutliche Abnahme zu erkennen. Die Aenderungen der mittleren Fracht scheinen also nicht methodenbedingt, sondern durch den Strassenverkehr beziehungsweise durch veraenderte Emissionen bedingt zu sein. Bei Cobalt, Eisen, teilweise auch Kupfer, Molybdaen, Nickel, Vanadium und Zink ist bei den meisten Messstellen sowohl bodennah als auch in 1,5 m Hoehe ebenfalls eine, wenn auch schwaechere Abnahme der Frachten ueber den bisher untersuchten Zeitraum zu erkennen. Das betrifft alle untersuchten Entfernungen, auch die Hintergrundmesspunkte in bis zu 130 m Entfernung vom Fahrbahnrand. Keines der untersuchten Elemente zeigt eine Zunahme. Der an den untersuchten BAB zu beobachtende Trend zu niedrigeren Metalleintraegen geht parallel zur Entwicklung in urbanen Raeumen. Die in 1,5 m Hoehe gemessenen Werte liegen nicht immer unterhalb der Immissionswerte der TA Luft. Ueberschreitungen treten fuer Staubniederschlag an den fahrbahnnaechsten Messpunkten bis in 2,5 oder maximal 5 m Entfernung vom Fahrbahnrand und an einem im Wald gelegenen Referenzmesspunkt in 50 m Entfernung auf. Die Immissionswerte fuer Cadmium und Blei werden an keinem Messpunkt ueberschritten. Der Immissionswert fuer Nickel wird im Bereich bis 10 m Entfernung von der Fahrbahn haeufig ueberschritten. In den Proben von Strassenabflusswasser an der A 555 und A 61 ueberschreiten nur die Mittelwerte der geloesten Gehalte von Kupfer und Zink die Geringfuegigkeitsschwellenwerte fuer das Grundwasser der Laenderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA 2004). Die Umweltqualitaetsnormen der Wasserrahmenrichtlinie der EU fuer Blei, Cadmium und Nickel werden nicht ueberschritten, ebenso werden die Pruefwerte fuer Sickerwasser der BBodSchV (BMU 1999) nicht erreicht. Die meisten Metalle liegen weit ueberwiegend als Feststoff im Strassenabfluss vor. Eine Ausnahme ist Cadmium, von dem mehr als 30 Prozent des Anteils in geloester Form vorliegt. Daher ist der Reinigungsleistung von Absetzbecken bezueglich Cadmium eine Grenze gesetzt, wenn nur die Absetzwirkung alleine beruecksichtigt wird. Auch bei Molybdaen und Zink liegen groessere Anteile in loeslicher Form vor (circa 26 Prozent beziehungsweise 16 Prozent). Anhand des vollstaendigen bisher vorliegenden Datensatzes wurden Umrechnungsfaktoren bestimmt, mit denen der Eintrag aus Staubniederschlag in 1,5 m Hoehe multipliziert werden kann, um den bodennahen Eintrag abzuschaetzen. Sie betragen fuer 1 m Entfernung 7,5, fuer groesser 2 m bei freier Ausbreitung 2,5 und bei Lage der Strasse nahe Laermschutzwaenden und Wald 1,5, und gelten sowohl fuer den Staubniederschlag als auch fuer die untersuchten Metalle. Es ist vorgesehen, die Messungen sowohl bodennah als auch in 1,5 m Hoehe fortzusetzen und die Umrechnungsfaktoren anhand der Ergebnisse des naechsten Messzeitraumes zu validieren. (A) Bericht zum Arbeitsprogramm-Projekt F1100.6308002 (ITRD D708462) der BASt. Der Volltext ist unter http://bast.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2012/389/pdf/V209.pdf verfuegbar. Titel in Englisch: Material deposition in soils at the roadside - measuring period 2008/2009. The full text and the ENGLISH ABSTRACT are available at http://bast.opus.hbz-nrw.de/volltexte/2012/389/pdf/V209.pdf.

Language

  • German

Media Info

Subject/Index Terms

Filing Info

  • Accession Number: 01444630
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Aug 29 2012 9:57AM