Entwurf und Ausfuehrungsplanung der Stoebnitztalbruecke. Eine lagerlose Eisenbahnbruecke im Zuge der Neubaustrecke Erfurt - Leipzig/Halle / The bridge over Stoebnitz Valley - a bridge without bearings on high-speed railway route Erfurt - Leipzig/Halle

Im Verlauf der Eisenbahn-Neubaustrecke Erfurt-Leipzig muessen auch etliche Bruecken errichtet werden, von denen einige nach neuartigen Gestaltungsgrundsaetzen fuer Eisenbahnbruecken entworfen und ausgefuehrt werden. Der Beitrag behandelt in diesem Zusammenhang den Entwurf und die Ausfuehrungsplanung der Stoebnitztalbruecke ueber das flache, circa 15 m ueber Gelaende liegende Stoebnitztal. Dem Ausschreibungsentwurf und der Vergabe lag noch die damals vorgegebene Rahmenplanung fuer Talbruecken der DB AG zugrunde. Vorgesehen war danach fuer die Stoebnitztalbruecke ein Durchlauftraeger mit einem flachen Plattenbalkenquerschnitt in Massivbauweise. Im Zuge der Ausfuehrungsplanung reichte die beauftragte Bauunternehmung einen Sondervorschlag in Anlehnung an den mittlerweile herausgegebenen Leitfaden "Gestalten von Eisenbahnbruecken" ein, der dann auch realisiert wurde. Im Laufe von mehreren Entwurfsschritten entstand der Entwurf einer integralen beziehungsweise semi-integralen Bruecke. Da mit dieser Bauweise der Erfahrungshorizont bei Eisenbahnbruecken ueberschritten wurde, musste eine Zustimmung im Einzelfall durch das Eisenbahnbundesamt erfolgen. Wesentliche in diesem Zusammenhang zu fuehrende Nachweise betreffen die Schienenspannungen, die Ueberbauverformungen, die Knotenbereiche der Einspannung in den Ueberbau sowie Untersuchungen zum dynamischen Verhalten und die Ueberpruefung des Resonanzrisikos. Ausserdem waren die Baugrund- und Betonparameter zu variieren und ein Modellknoten zur Ueberpruefung der Machbarkeit herzustellen. Der Beitrag geht hinsichtlich dieser Vorgaben exemplarisch auf die Nachweise der Schienenspannungen und auf die dynamischen Untersuchungen ein. Bei der Berechnung der Schienenspannungen wurden verschiedene Varianten der Steifigkeit der Gruendung und der Ausfuehrung der Widerlager untersucht. Insgesamt zeigte sich bei sechs untersuchten Varianten nur in einem Fall eine geringfuegige Ueberschreitung der Schienenspannung um circa 5 Prozent. Besonders aufmerksam sind bei Eisenbahnbruecken im Hochgeschwindigkeitsnetz die dynamischen Effekte zu untersuchen, da diese zu Resonanzerscheinungen fuehren koennen, die unbedingt zu vermeiden sind. Aus diesem Grund musste beim Sondervorschlag die Bauhoehe des Ueberbaus unter Beibehaltung der Querschnittsflaeche auf 1,95 m vergroessert werden. Bei den Nachweisen wurde das Bauwerk als raeumliches Gesamtmodell mit Staeben abgebildet. Dabei erfolgte auch eine Beruecksichtigung der Steifigkeiten der Pfeilergruendungen. Bei den anzusetzenden Daempfungen wurde nur die Eigendaempfung des Systems beruecksichtigt. Weitere, guenstig wirkende Daempfungen, zum Beispiel Widerstand gegen Relativverschiebungen in Bruecken-Laengsrichtung, Daempfung durch Fahrzeuge und Daempfung durch den Baugrund erfuhren keine Beruecksichtigung, da es dafuer noch keine abgesicherten Berechnungsgrundlagen gibt. Die dynamischen Berechnungen ergaben einen dynamischen Zuwachs des 2,8fachen der Bemessungsmomente infolge des Lastmodells LM 71, der dann den Ermuedungsnachweisen zugrunde gelegt wurde. Die Ausfuehrung des Bauwerks, dessen Kosten circa 5 Millionen Euro betragen werden, begann im Sommer 2009. Derzeit sind die Unterbauten weitgehend fertiggestellt. Mit der Fertigstellung des Ueberbaus wird im Jahre 2011 gerechnet. ABSTRACT IN ENGLISH: Currently some large valley bridges are under construction on the high-speed railway route Erfurt-Leipzig/Halle. These bridges follow a new holistic design philosophy. The superstructures of those integral or semi-integral bridges are rigidly connected to the abutments and the columns. Therefore, they are more slender than conventional bridges and the bridges are very robust and durable because of the omitting of bearings and dilatation joints. The bridges over Scherkonde valley and over Gaensebach valley were already described in previous articles. In this paper the construction of the bridge crossing Stoebnitz valley is reported. This bridge is being built as an alternate design of the contractor. (A)

  • Availability:
  • Authors:
    • JUNG, R
    • MARX, S
    • SCHENKEL, M
    • STOCKMANN, R
  • Publication Date: 2011

Language

  • German

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Subject/Index Terms

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  • Accession Number: 01339719
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: May 17 2011 11:53AM