Tunnelbau in Ungarn - Tunnelkette M6 / Tunnelling in Hungary - The M6 chain of tunnels

Im Zuge der Autobahn A6 in Ungarn, die Teil des Trans European Network (TEN) Korridors V c ist, wird eine Tunnelkette gebaut. Der Beitrag behandelt die Bauarbeiten fuer diese Tunnel, geht auf die vertraglichen Gesichtspunkte ein und behandelt im Hauptteil Massnahmen, die nach einem Verbruch durchgefuehrt werden mussten. Die Tunnelkette besteht aus vier zweiroehrigen Tunneln, die unmittelbar aufeinander folgen, mit einer Gesamtlaenge von 6.216 m. Mit Ausnahme eines circa 800 m langen Bereichs in offener Bauweise werden die Tunnel konventionell nach dem Prinzip der NOET aufgefahren. Der Ausbruch der Tunnel erfolgt mittels Tunnelbaggern in zwei Ausbruchsquerschnitten als Kalotten- und Strossen-Vortrieb. Zur vorlaeufigen Sicherung wird eine mit Gittertraegern und Matten bewehrte Aussenschale im Nassspritzverfahren hergestellt. Das Gesamtprojekt M6/M60 wurde als PPP-Projekt ausgeschrieben und vergeben. Die Bauueberwachung liegt in den Haenden einer neu gegruendeten Ingenieurgemeinschaft mit ungarischen und englischen Partnern. Im Rahmen des Vertrags als PPP-Projekt geht das Baugrundrisiko auf den Auftragnehmer ueber. Die Gesamtbauzeit war mit 24 Monaten sehr knapp bemessen. Nach Baubeginn der Bauarbeiten im Dezember 2007 konnte der erste Tunnel Anfang April 2008 angeschlagen werden. Schon nach 570 m Vortrieb kam es zu einem Verbruch, bei dem die Mittelwand zwischen den beiden Tunneln einstuerzte und beide Roehren auf einer Laenge von circa 190 m verbrachen. Fuer den verbrochenen Bereich wurden umfangreiche Untersuchungen durchgefuehrt und mehrere Konzepte zur Wiederauffahrung des Tunnels erabeitet. Das letztlich ausgefuehrte Konzept sieht die Verfuellung aller Hohlraeume, Bodenverbesserungen links und rechts der jeweiligen Tunnelroehren und einen Vortrieb mit Rohrschirmsicherung vor. Die Verfuellung der Hohlraeume erfolgte ueber Bohrloecher von der Gelaendeoberflaeche aus, waehrend zur Bodenverbesserung das Duesenstrahlverfahren eingesetzt wurde. Fuer das Auffahren im Verbruchbereich mussten in der Ostroehre 23 Rohrschirme und in der Westroehre 21 Rohrschirme vorauseilend hergestellt werden. Da eine Bauzeitverlaengerung nicht durchgesetzt werden konnte, war der durch den Verbruch eingetretene Zeitverzug durch zusaetzliche Vortriebsstellen und den Einsatz von fuenf statt der vorgesehenen drei Schalwagen zur Herstellung der Innenschale aufzuholen. Zudem mussten auch die anderen Arbeiten, zum Beispiel Beschichtung, Entwaesserungssystem, Kabelkanaele und Fahrbahnschuettung zeitgleich ausgefuehrt werden, sodass zeitweise bis zu 700 Personen auf der Baustelle beschaeftigt waren. ABSTRACT IN ENGLISH: In Hungary, a motorway network is being built in a star shape starting in Budapest. The M6 motorway runs southward from Budapest towards Croatia and will also link the city of Pecs to the network. A consortium consisting of the companies Strabag, Colas, John Laing and Intertoll was awarded a contract in autumn 2007 to design, build and operate a section with a length of 48 km. An important part of the works is the construction of the M6 tunnel chain consisting of four twin-bore, two-lane motorway tunnels. These tunnels were built by Strabag. During the driving of the longest tunnel, a collapse occurred in summer 2008, in which both tunnel bores caved in over a length of 200 m. The article reports on the driving of the tunnel through the collapsed area and the construction of the subsequent inner lining works, which made it possible to maintain the opening date. (A)

Language

  • German
  • English

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Filing Info

  • Accession Number: 01334777
  • Record Type: Publication
  • Source Agency: Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt)
  • Files: ITRD
  • Created Date: Apr 1 2011 8:00AM